In Auen entstehen durch die Dynamik des Wassers Lebensmöglichkeiten für eine grosse Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Hier sind Wildnis und natürliche Dynamik noch erlebbar. Hochwasser und Perioden der Trockenheit, Erosion und Sedimentation sorgen für dauernden Wandel. Der Fluss ändert gelegentlich seinen Lauf, überschwemmt Flächen, die zuvor trocken waren, zerstört Lebensräume und lässt neue entstehen.

Während Jahrhunderten versuchte der Mensch, die Auengebiete zu bändigen. Indem er die Flüsse begradigte, rang er den Gewässern fruchtbares Ackerland ab. Heute werden an vielen Orten die Korsette der Flüsse aufgebrochen, um die natürliche Dynamik wieder herzustellen. Dies fördert einerseits die Vielfalt an Tieren und Pflanzen, dient aber auch dem Hochwasserschutz, indem die Flüsse mehr Raum erhalten. Auch speziell eingerichtete Rückhalteräume, die gezielt geflutet werden können, vermindern Überschwemmungen in weiter flussabwärts gelegenen Ortschaften.

Fotos: Thomas Reich (WSL)

Auen stehen im Zentrum verschiedenster Ansprüche des Menschen. Sie sind ein vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, liefern Kies, wirken als Pufferzonen bei Hochwasser oder sind beliebter Erholungsraum. Zur Erhaltung der Auengebiete müssen nicht notwendigerweise sämtliche Nutzungen aufgegeben werden. Mit Hilfe spezifischer Regeln lassen sich zahlreiche Beeinträchtigungen verringern oder gar vermeiden, und es ist möglich, den Schutz- mit dem Nutzungsgedanken zu verbinden.

(TR)

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