Mehr zum Thema im Übersichtsartikel Wasser im Wald zurückhalten und speichern: Ein Schlüssel zur Anpassung an den Klimawandel
Wirkung
Im Vergleich zu Rohrdurchlässen kann das Wasser in Furten breitflächig und langsamer ablaufen. Über Furten ist auch im Hochwasserfall die schadlose Ableitung des Wassers möglich, während klassische Rohrdurchlässe bei starkem Abfluss stauend wirken können. Da bei Furten das Wasser auf Wegniveau abläuft, muss das Gelände talseitig des Wegs nicht abgegraben werden. Hierdurch wird die rückschreitende Erosion auf der Talseite des Wegs im Vergleich zu Rohrdurchlässen wirksam vermieden. Furten verbessern zudem die ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern und bauen Wanderungsbarrieren für Tiere im Wegbereich ab.
Voraussetzungen
Furten lassen sich am einfachsten an relativ flachen Wegstücken realisieren, da eine Furt möglichst horizontal gebaut werden muss, damit das Wasser auch bei größeren Abflüssen nicht seitlich über die Furt und den Wegkörper strömt. Kurze Furten sind auch an Wegen mit leichtem Gefälle gut realisierbar. Ab Wegneigungen von 10 % müssen aber bereits lange Wegbereiche im Gefälle angepasst werden und im Randbereich der Furt kommt es zu kurzen Extremsteigungen. Die Realisierung ist unter diesen Umständen nicht mehr empfehlenswert. Furten können grundsätzlich so gebaut werden, dass sie auch mit großen Lasten und langen Fahrzeugen befahrbar sind. Da der Fahrkomfort durch Furten jedoch beeinträchtigt wird, sind Furten an seltener genutzten Wegen einfacher zu realisieren. Eher ungeeignet sind Furten in Gebieten mit häufiger Frostgefahr, wo eine ganzjährige Befahrung nicht gewährleistet werden kann.
Planung
Bei größeren Furten und bei dauerhafter Wasserführung ist die erosionssichere Konstruktion besonders sorgfältig zu planen und auszuführen. Hierfür sollten frühzeitig Wasserbauexperten und -expertinnen einbezogen werden. Wichtig ist die Ermittlung des notwendigen Schluckvermögens der Furt und die Dimensionierung des Abflussquerschnitts, damit die Furt auch im Extremfall die erwarteten Abflussmengen und Fließgeschwindigkeiten bewältigt.
Sobald Fließgewässer betroffen sind, ist eine wasserrechtliche Genehmigung einzuholen. Dies gilt nicht nur für die Neuanlage, sondern auch, wenn Rohrdurchlässe oder andere Wegequerungen durch Furten ersetzt werden sollen.
Bauliche Realisierung
Eine Furt muss hinreichend in den Weg eingetieft und horizontal ausgerichtet sein, damit das Wasser nicht seitlich über die Furt abfließt. Befahrbare Furten müssen mit flachen Rampen (ca. 1:10) versehen werden; Langholzzüge benötigen lange Furten mit einem Muldenradius von mindestens 40 m.
Furten gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Bei befahrbaren Querungen größerer Fließgewässer bestehen Furten häufig aus einer etwa 40 cm hohen Steinsohle, die auf einem etwa 20 cm mächtigen Schotterbett gelagert ist. Für die Niedrigwasserführung kann in die Furt eine gemauerte Rinne eingearbeitet werden. Um Auskolkungen im Wegumfeld zu verhindern, müssen die Randbereiche der Furt bspw. mit Flussbausteinen befestigt werden. Wenn nötig, kann die Querneigung des Wegs leicht (bis maximal 7 %) erhöht werden, um eine große Absturzhöhe talseits des Wegs zu vermeiden. Bei Querungen kleinerer Fließgewässer genügt oft eine schmale Furt, bei der die Durchflussrinne mit Natursteinreihen baulich gesichert wird. Wird über die Furt nur gelegentlich Wasser abgleitet (z.B. aus Wegeseitengräben), reicht ein einfacher, im Weg vertiefter muldenförmiger Überströmungsbereich.
Wartung
Furten sind regelmäßig auf Erosion, Frostschäden und Materialablagerungen zu überprüfen. Die Randbereiche der Furt müssen regelmäßig gemäht oder gemulcht werden. Dies unterdrückt Gehölze, die ansonsten den Querschnitt einengen und damit zur Kolkbildung führen würden. Durch die offene Bauweise ist der Wartungsaufwand von Furten im Vergleich zu Rohrdurchlässen insgesamt aber deutlich geringer.








