Der Generalimporteur der dänischen Winde ist die oberösterreichische Firma ATG in Leonding. Die Seilwinde wurde im Rahmen eines Vergleichstests geprüft (Informationen zur Prüfmethode, Tipps für den Kauf).

Bewertungstabelle für Fransgard V-6000 GS
PlusSchutz Seileinlauf der oberen Umlenkrolle
Breites Bremsband
Automatische Kettenspannung
Ausführung der Bodenrolle
Große Seiltrommel
Plus/minusTrommeleinsicht
Kettenkästen
Kettengeräusch im Betrieb
Ausführung der Schildunterseite
Eigenes Stromanschlusskabel
MinusLage des Steckers für das Bedienkabel
Lage der elektrohydraulsichen Einheit
Freiliegendes tiefes Bremsband
keine Kettenhaken

Konstruktion und praktische Erkenntnisse

Die Winde ist als mechanische Winde gebaut und mit einem elektrohydraulischen Modul ergänzt. Ein eigener Elektromotor erzeugt den benötigten Öldruck für die Windenansteuerung. Die Stromeinspeisung erfolgt über ein eigens zur Traktorbatterie verlegtes Kabel. Die vorhandene Verzögerungszeit bei der Windenansteuerung entspricht dem üblichen Maß.

Die Kraftübertragung der Zapfwelle erfolgt über ein Untersetzungsgetriebe zum Antriebszahnrad, das bei geschlossener Kupplung mit der Seiltrommel kraftschlüssig ist. Der hydraulisch betätigte Kupplungshebel presst durch die schräg liegenden Bolzen die Seiltrommel zur Kupplung. An der Windenvorderseite entsteht durch diesen Vorgang eine merkliche Bewegung der Halterplatte.

Zwischen Traktor und Winde ist ein relativ großer Abstand, was zwar den Anbau erleichtert, bei der Lastfahrt mit dem Traktor aber eine ungünstige Lastverteilung mit sich bringt. Die Seiltrommel mit dem Bremsband liegt tief in der Winde und ist an der Unterseite wenig geschützt. Der Trommelnachlauf lässt sich einfach und feinfühlig einstellen. Die abgestellte Winde hat durch die beiden Stützbeine und die große Windentiefe eine hohe Stabilität. Beim Praxistest wurde ein lautes Windengeräusch durch den Kettenantrieb festgestellt.

Anstelle der fehlenden Haken zum Aufhängen der Anhängeketten verfügt die Winde über zwei tiefe Ablagekörbe, die auch Sappel aufnehmen können. Die Ausführung der unteren Umlenkrolle ist für den Anwender praktisch. Die Steckdose für die Kabelfernsteuerung ist unglücklich gewählt. Sie touchierte bei maximaler Windenhubhöhe mit dem Forstrahmen des Testtraktors, und das, obwohl die Unterlenkeranhängepunkte hoch ausgeführt sind.

Das Handbuch ist mehrsprachig ausgeführt. Auf die elektrohydraulische Ausstattung wird weder in der Bedienungsanleitung noch in der Ersatzteilliste Bezug genommen. Laut Schmier- und Wartungsplan ist täglich die obere Seilrolle durch den Schmiernippel zu fetten. Wöchentlich sind Gelenkwelle und alle Gleitverbindungen zu schmieren. Die Antriebskette ist alle 50 Betriebsstunden mit Fett zu versorgen, die Bremse nach wenigen Betriebsstunden nachzustellen.

Dauerbelastungstest

Schon nach kurzer Zeit ist das Zugseil auf Grund von Wickelproblemen das erste Mal gerissen. Nach etwa 14 Minuten begann die Kupplung zu rutschen. Da sich dies auch durch ein Nachstellen der Kupplung nicht mehr beseitigen ließ, wurde der erste Versuchsdurchgang abgebrochen. Vor dem zweiten Versuchsdurchgang verstärkte Fransgard die Seiltrommel und meisterte schließlich den 5-Stunden-Test mit einem Seilriss und einem Antriebskettenriss. Da die Kunststoff-Spannrolle des Kettentriebes einlief, musste auch diese erneuert werden.