Wirtsbäume

Alle einheimischen Ulmenarten (Berg-, Feld- und Flatterulme) sind von der Ulmenwelke betroffen. Seltener brüten die die Krankheit verbreitenden Ulmensplintkäfer an anderen Baumarten. Es zeigen sich jedoch ausschliesslich an Ulmen erkennbare Schäden. Ulmenheister sowie bis dreijährige Stockausschläge sind für die Splintkäfer offenbar nicht attraktiv und bleiben daher weitgehend verschont.

Biologie

Die Ulmenwelke wird durch den Schlauchpilz Ophiostoma novo-ulmi verursacht. Die Fruchtformen des Pilzes wachsen in den Frassgängen der Käfer oder in den Gefässen des Splintholzes. Der Pilz bildet klebrige Sporen, die von den Ulmensplintkäfern übertragen werden. Die Käfer können unabhängig vom Pilz leben, hingegen ist der Pilz bei der Verbreitung seiner Sporen auf flugfähige Insekten angewiesen. Ab Lufttemperaturen von 20 Grad fliegen die Ulmensplintkäfer. Sie tragen die klebrigen Pilzsporen am Leib. Die Jungkäfer führen an Zeig- oder Blattachsen gesunder Ulmen einen Zweigfrass durch. Somit übertragen sie den Erreger in das Holzgewebe des Baumes. Indem sie damit den Baum zum Absterben bringen, sorgen die Käfer selber für zusätzlichen Brutraum.

Die Eiablage findet in absterbenden oder toten Ulmen statt. Auch frisch geschlagenes Ulmenholz ist attraktiv. Wie beim Zweigfrass gelangen auch bei der Eiablage Pilzsporen in den Baum. Nach der Übertragung besiedelt der Pilz zunächst die Frühholzgefässe des jüngsten Jahrringes. Von dort gelangt er mit dem Saftstrom aufwärts in die jungen Triebe. Pilzhyphen wachsen auch in benachbarte Zellen, was eine Ausbreitung ins Bauminnere ermöglicht.

Befallsmerkmale

  • Welken und Einrollen oft noch grüner Blätter im Sommer. Häufig bleiben die abgestorbenen Blätter lange an den Zweigen hängen.
  • Blattverfärbung: hellgrün, gelb bis braun
  • Wunden durch den Zweigfrass in Astgabeln junger Triebe
  • Braune Verfärbungen im Splintholz
  • Tote Zweigspitzen krümmen sich abwärts (vor allem im Winter auffällig)
  • Wasserreiserbildung an absterbenden Ulmen

Die befallene Ulme stirbt oft innerhalb einer Vegetationsperiode ab. Die Krankheit kann sich aber auch über mehrere Jahre hinziehen.

Literatur

Literaturverweise finden sich im Originalartikel (PDF).

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