Die „Sammlung Mariabrunn“ enthält zahlreiche forstkulturelle und -historische Exponate. Neben praktischen und kuriosen Gerätschaften befindet sich darunter auch die größte Holzmesskluppensammlung der Welt.
Eine Forschungsgruppe trug die außergewöhnlichen Fundstücke aus Archiven zusammen, dokumentierte sie und bereitete sie für die Öffentlichkeit auf. Die Sammlung basiert auf Beständen des Museums für das forstliche Versuchswesen Mariabrunn in Wien und reicht von 1813 bis heute.
Ursprünglich dienten die Objekte als Lehrmittel und zur wissenschaftlichen Dokumentation. Beiträge aus der Wissenschaft, private Spenden oder besondere Anlässe wie die Weltausstellung 1873 in Wien erweiterten den Bestand allmählich.

Abb. 1: Die Forschungsgruppe zeigt Exponate der Sammlung. Foto: FAST Traunkirchen/ BFW
Forstkulturelle Besonderheiten
Zu den Exponaten zählen Besonderheiten wie Mörwalds Kleegeige, die Geiselheimer Wasserzange, das Latschbacher Lochkartenschreibpult, Fromme´s Univeral-Tachygraph und Nesslers Kronenmessgerät.
Dazu gehören aber auch Bohrkernmesslupen, Durchmesserklassenmessgeräte, Waldstöcke mit Messskala, Jahrringmessmaschinen, Präzisionsdickenmesser, historische Spiegelhypsometer und andere Baumhöhenmesser, ein Aspirations-Psychrometer, Kugelrollplanimeter und Winkeltrommeln.
Abb. 2-4 (von links nach rechts): Ein Zuwachsautograph, ein Holzkästchen mit einem Relaskop Bitterlich-Prototypen und ein Universalmessrechenschieber. Fotos: FAST Traunkirchen/ BFW
Europaweit einzigartig
Die historische Sammlung umfasst Geräte und Werkzeuge aus dem Forschungs- und Lehralltag, Präsentations- und Informationsmaterialien, Schautafeln, Bilder, Dias, Publikationen und Landkarten, Sonderdrucke und Dokumente sowie eine Xylothek.
Der über 400-seitige Schlussbericht beschreibt über 600 Exponate und würdigt besondere forsthistorische Persönlichkeiten wie etwa Walter Bitterlich, Josef Ressel oder Arthur von Seckendorff-Gudent.
Diese forsthistorische Sammlung in Traunkirchen ist europaweit einzigartig. Ihre Anfänge reichen bis 1813 zurück, und sie gilt als „Wiege“ der forstlichen Dokumentation in Österreich. Die präsentierten Gerätschaften zeigen eindrucksvoll auf, dass die österreichische Forstwirtschaft seit Jahrhunderten Vorbildwirkung für Europa und die Welt hatte und hat. Dabei kam dem Messen der Holzvorräte und einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder immer schon eine wichtige Rolle zu.
Weitere Informationen
- Der Abschlussbericht zu Umfang und Inhalt der “Sammlung Mariabrunn” ist auf der Website des BFW kostenfrei zum Download verfügbar.





