Lebensraum

Lichte Wälder mit hohem Anteil an grobborkigen, alten Laubbäumen, oft Eichenwälder, aber auch Bestände mit Weichhölzern (Pappeln, Weiden), Hart- und Weichholzauen, feuchte Erlenwälder und Hainbuchenwälder. Ebenfalls in halboffenen Kulturlandschaften mit parkähnlichen Baumbeständen, in Hecken und Feldgehölzen. Früher häufig in Hochstammobstgärten, tritt heute in den intensiv gepflegten Obstgärten aber kaum noch auf. Hohes Angebot an stehendem Totholz scheint wichtig zu sein. In Wäldern, die von der Buche dominiert sind, eher selten, in geschlossenen Wäldern höchstens am Rand.

Anspruch an Fläche

Je nach Lebensraum unterschiedlich, maximal 1–2 Brutpaare/10 ha.

Nahrung

Fast ausschliesslich tierische Nahrung. Kein Hackspecht (kleiner Schnabel!). Sucht Zweige und Blätter nach Insekten und deren Larven ab. Lebt im Winter hauptsächlich von Insekten (Käfern) und Larven, die in und unter der Rinde überwintern.

Gefährdung

  • Zerstörung von Auenwäldern.
  • Verlust wichtiger Nahrungs- und Brutbäume.
  • Zu geringe Anteile an Totholz infolge kurzer Umtriebszeiten.

Förderung

  • Schutz von Auenwäldern.
  • Erhalten von Altholzbeständen.
  • Belassen von Totholz.
  • Schonen von Höhlenbäumen.

Verbreitung in der Schweiz

Besiedelt hauptsächlich die Niederungen der Nordschweiz und des Mittellandes, dringt auch in die Alpentäler der Rhone und des Rheins ein. Im Tessin nur punktuelle Vorkommen, fehlt im Engadin und in den Bündner Südtälern. Verbreitungsschwerpunkt bis 700 m, nur ausnahmsweise oberhalb 1000 m.

Wichtigste Merkmale: Kleinste europäische Spechtart. Kohlmeisengross. Gefieder schwarz und weiss. Flügel und untere Rückenpartie gebändert, Flanken zart gestrichelt. Unterseite ohne Rot. Scheitel beim Männchen karminrot, beim Weibchen dunkel.

Grösse und Gewicht: 15 cm, 18–22 g

Ähnliche Arten: Alle ähnlichen Arten sind grösser. Buntspecht, Mittelspecht und Weissrückenspecht: Im Gegensatz zum Kleinspecht mit Rot in den Unterschwanzdecken. Buntspecht und Mittelspecht zusätzlich mit weissen Flügelfeldern.

Brutort: Selbst gezimmerte Baumhöhlen, meistens in morschem oder totem Holz.

Gelege: 1 Gelege à 4–6 Eier

Brutdauer: 12–14 Tage

Nestlingsdauer: 18–20 Tage

Zugverhalten: Standvogel

Bestand in der Schweiz: 1500-3000 Paare

Trend: Bis etwa 2002 fluktuierte der schweizerische Bestand markant, nahm danach aber stetig zu.

Rote Liste Schweiz: Nicht gefährdet

(TR)