Im Sommer 2005 wurde ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Zollhundeschule Neuendettelsau durchgeführt, in dem die Eignung von trainierten Hunden zum Auffinden von Buchdruckerbefall getestet werden sollte.

Speziell ausgebildete Hunde waren nach ihrer Ausbildung in der Lage, selbständig Fichtenbestände abzusuchen, vom Buchdrucker befallene Bäume zu finden und ihren Hundeführern zu zeigen. Im Praxistest verwiesen die Hunde zuverlässig befallene Bäume auch anhand kleinster Bohrmehlreste unter Rindenschuppen.

Die Fragestellung lautete:

"Können Hunde auf borkenkäferspezifische Gerüche konditioniert werden, befallene Bäume aus dem Geruchsumfeld des Waldes herausfiltern und sie gezielt dem Menschen anzeigen?"

Die Handelnden des Unternehmens waren ZAM Roland Bittrich mit dem Terriermischling "Max", ZBI Helmut Wimböck mit der Deutschen Schäferhündin "Cira vom Mäusbuck" sowie auf forstlicher Seite Dr. Elfriede Feicht.

Die Ausbildung der Hunde

Die Hunde wurden nach den gleichen Prinzipien wie Zoll-Spürhunde ausgebildet. Dabei wird der Beutetrieb der Hunde auf biologisch indifferente Gerüche trainiert, in diesem Fall auf Bohrmehl, Käfer und Käferbrut. Ziel war der "aktiv verweisende Hund", der dem Hundeführer den Fund durch Aktivität am Fundort anzeigt. Da die Anpassung dieser Prinzipien an die Verhältnisse im Wald erforderlich war und die Hunde über keinerlei "Vorbildung" verfügten, erwies sich die Aufgabe als ungewöhnliche Herausforderung. Die Ausbildung beinhaltete die Grundkonditionierung der Hunde ab Ankauf im April mittels Beute- und Suchspielen, die Konditionierungskontrolle anhand von Differenzierungsreihen und insgesamt zehn Wochen Grund- und Praxislehrgang zur Förderung des Beutetriebes, Festigung der Verweisungsart und den praktischen Einsatz im Wald.

Ergebnis

Nach der Ausbildung waren die Hunde in der Lage, Fichtenbestände schnell, zielstrebig und selbständig nach den Quellen des Zielgeruchs abzusuchen. Sie ließen sich auch durch Hör- und Sichtzeichen an gewünschte Bäume heran leiten. Problemlos fanden sie Käferbäume anhand minimaler Bohrmehlreste und zeigten sie dem Hundeführer. Gefordert war die Aufmerksamkeit der Hundeführer, um das veränderte Verhalten der Tiere beim Eintritt in das Umfeld des Zielgeruchs nicht zu übersehen. Nach dem Fund wurde der Hund belohnt, um den Suchtrieb zu erhalten. Je nach Witterung, Motivation und Kondition benötigten die Tiere vor weiteren Suchdurchgängen Pausen. In Käfernestern legten sich die Hunde auf eine Geruchsquelle fest und verwiesen sie.

Ein ausführlicher Artikel zu diesem Forschungsvorhaben ist im Februarheft der Zeitschrift Forst und Holz erschienen. Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie auch auf www.forstschutzexperten.de.

Dr. Elfriede Feicht ist Forstschutzexpertin und war Mitarbeiterin der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Fachbereich Wald und Forstwirtschaft.