Seit mehr als 20 Jahren trifft sich in Österreich Angebot und Nachfrage von wertvollen Baumsortimenten oder ausgefallenen Baumarten bei bisher 65 Wertholzsubmissionen, die von Landwirtschaftskammern und Waldverbänden organisiert werden. Mehr als 50.000 Erntefestmeter mit einen über die Jahre steigenden Durchschnittserlös pro Festmeter von rund 300 auf über 400 Euro zeigen von der Beliebtheit dieses Verkaufsformats.
Der bisherige Umsatz auf den Submissionen beträgt zusammengerechnet über 19 Millionen Euro. Beginnend 2001, organisiert von der Steirischen Landwirtschaftskammer, fanden bis jetzt in den Bundesländern Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol 65 Wertholzversteigerungen von Laub- und Nadelholz statt.
Eine Vielzahl an Baumarten
Tabelle 1: Die gefragtesten Baumarten der letzten Jahre sind Eiche, Bergahorn, Schwarznuss, Walnuss und Kirsche.
Garten- und Parkbäume, wie Weißdorn, Ginko, Tulpenbaum, Platane, Zuckerahorn oder Rosskastanie, Obstbäume, wie Marille, Kricherl, Apfel, Zwetschke und Birne bis zu den Waldbäumen Hopfenbuche, Speierling, Schwarzkiefer und Eibe, um eher die ausgefalleneren Arten zu nennen, fanden ihre Käufer. Insgesamt wurden 62 unterschiedliche heimische und nichtheimische Baumarten vermarktet.
Spektakulär für die Verkäufer*innen ist natürlich immer die Frage „Riegelt er oder nicht – und wieweit riegelt er?“. Beim Ahorn entscheidet diese Wuchsanomalie darüber, ob auch das Zehnfache des normalen Blochholzpreises geboten und bezahlt wird. Einige Waldbesitzer*innen erlebten freudige Überraschungen, wenn für das gelieferte Ahornbloch mit 1,4 Erntefestmeter 12.800 € bezahlt wurden.
Höchstpreise erzielten auch Walnussstämme, für die bis zu 12.500 € geboten wurden. Wohlgemerkt, alle Angaben ohne Mehrwertsteuer.
Im Laufe der Jahre waren die gefragtesten Baumarten Eiche, Bergahorn, Schwarznuss, Walnuss und Kirsche, wie Tabelle 1 zeigt.
Grafik 1: Submission in Österreich 2001-2021 für alle Baumarten. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Die wichtigsten Baumarten im Einzelnen
Das Angebot und die Nachfrage nach Eiche begann im Jahr 2005 zu steigen und hält noch immer an. Rund 40 Prozent des auf den Submissionen angebotenen Holzes waren Trauben- oder Stieleiche. Bisher wurden 21.400 Erntefestmeter Eiche vermarktet, das Maximalgebot lag 2019 in Oberösterreich bei 1729 € pro Erntefestmeter. Wie Grafik 2 zu entnehmen ist, ist die Nachfrage ungebrochen und der Durchschnittserlös stieg bis heute von rund 300 € auf rund 500 €, im Durchschnitt auf 395 € pro Erntefestmeter.
Grafik 2: Die Nachfrage nach Eiche ist ungebrochen. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Der Submissionsmarkt für die Walnuss zeigt sowohl in der Mengenstatistik als auch in der Erlösentwicklung einen ausgeglicheneren Verlauf als die Eiche, aber auf einem höheren Niveau von durchschnittlich 670 € pro Erntefestmeter.
Grafik 3: Der Submissionsmarkt für die Walnuss zeigt einen ausgeglicheneren Verlauf als die Eiche. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich beim Bergahorn. In den letzten zehn Jahren ist das Angebot sehr gering, obwohl die wenigen Stämme gut bezahlt wurden. Von den 12.000 Erntefestmetern Bergahorn, die vermarktet wurden, immerhin fast ein Viertel der gesamten Holzmenge, wurden 94 Prozent bis 2012 angeboten. Helle Holzarten sind in den vergangenen zehn Jahren nicht so am Markt gefragt gewesen.
Grafik 4: Helle Holzarten waren in den vergangenen zehn Jahren nicht so am Markt gefragt. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Ein ähnliches Bild wie der Bergahorn zeigt auch die Kirsche. Das Angebot hat sich für dieses Buntlaubholz in den letzten zehn Jahren bei fallenden Preisen stark verringert.
Grafik 5: Das Angebot an Kirschholz hat sich in den letzten zehn Jahren bei fallenden Preisen stark verringert. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Vor allem in den westlichen Bundesländern Vorarlberg und Tirol wurde 2011 mit der Wertholzversteigerung von Nadelholz begonnen. Dabei werden vor allem rund 5.500 Erntefestmeter Fichte, Lärche, Tanne und Zirbe angeboten und gekauft. Es zeigt sich, dass die erzielten Nadelholzsubmissionserlöse näher am Holzmarkt sind als beim Laubholz.
Vom Nadelholzangebot ist circa die Hälfte Fichte, deren Durchschnittserlös in den letzten Jahren gesunken ist.
Grafik 6 und 7: Es zeigt sich, dass die erzielten Nadelholzsubmissionserlöse näher am Holzmarkt sind als beim Laubholz. © Gerhard Pelzmann, LK Steiermark
Die Submission ist – alles in allem – eine gelungene Vermarktungsform, sowohl für die Verkäufer*innen als auch die Käufer*innen. Es bleibt zu hoffen, dass der Wertholzzuwachs in den österreichischen Wäldern durch Pflegemaßnahmen weiter zuwächst und dass die Freude an Kunst, Kultur und Ästhetik an dem nachhaltigen Produkt Holz und seinen Wirkungen anhält.