Durch hohe Niederschlagsmengen, wie sie vornehmlich in den Nordstaulagen der Alpen häufig auftreten, sind Forststraßen einer besonderen Erosion ausgesetzt. "Nach jedem Starkregen habe ich mir voll Sorge meine Forststraßen angeschaut", sagt Johann Tröstl, Bauer vom Pfefferhof in Türnitz/Niederösterreich, und zeigt stolz, was er sich zur schadlosen Wasserableitung von Forststraßen überlegt hat.

Starkregenereignisse schwemmen Forststraße aus

Das Gefälle von Forststraßen ist dafür verantwortlich, dass Niederschlagswasser in der Längsrichtung der Wege abläuft und die nicht ausreichend festen Fahrbahnen auswäscht. Nach Starkregenereignissen wird bereits bei geringem Gefälle Feinmaterial ausgeschwemmt. Um dem entgegen zu wirken, muss das längs der Fahrbahn ablaufenden Niederschlagswasser oberflächlich abgeleitet werden.

Die bisherigen oberflächlichen Wasserableitungssysteme haben den Vorteil, dass das Wasser nicht konzentriert, sondern vielmehr in kleinen Mengen abgeleitet wird. Nachteil gegenüber Rohrdurchlässen besteht hauptsächlich im Problem des leichten Verstopfens und in der Beeinträchtigung des Befahrungskomforts der Forststraße.

Ansatzpunkt der Verbesserung

Die Tröstl-Wasserspule ist in Stahlbeton ausgeführt, mit geraden, rechtwinklig aufeinander stehenden Aussenflächen. Das Innere der Betonkalotte weist ein Längsgefälle auf, in deren Kehle eine Kunststoffrinne geführt wird. Dadurch ist ein Selbstreinigungseffekt gegeben. Den talseitigen Abschluss der 3,5 Meter langen Wasserspule bildet ein in Kunststoff ausgeführter Ring, auf dem eine Rohrverlängerung in beliebiger, über die Böschungskante hinausreichender Länge aufgesetzt werden kann.

Die Sohle des Wasserableitungssystems ist über die gesamte Fahrbahnbreite offen und bedarf auch bei einer Befahrung mit großen Lasten keiner Abstandsicherung. Eine eventuell erforderliche Reinigung ist daher stets problemlos möglich. Verlegt werden die einzelnen Elemente fahrbahneben in ein Ortbetonbett. Zur Gewährleistung der richtigen Einbautiefe sind Befestigungsmöglichkeiten von Montagehölzern bei jeder Wasserspule vorgesehen.

Derzeit werden die beschriebenen Wasserspulen in Einzelfertigung vom Erfinder hergestellt. Bezüglich einer Serienfertigung gibt es allerdings bereits konkrete Pläne.

Resümee

Die Tröstl-Wasserspule stellt eine Alternative zu den derzeit verfügbaren oberirdischen Wasserableitungssystemen von Forststraßen dar. Durch die besondere Konstruktion werden die Nachteile bestehender Produkte weitgehend ausgeglichen. Die neuen Wasserrinnen sind leicht verleg- und manipulierbar. Sie zeichnen sich durch besondere Robustheit aus.

Aufgrund der glatten Rinnensohle und dem vorhandenen Längsgefälle ist eine Selbstreinigung bestmöglich gegeben. Die Befahrbarkeit der Forststraße wird durch die Wasserspulen nicht beeinträchtigt.