Autobahnen, intensive Landnutzung und Urbanisierung verursachen eine großflächige Fragmentierung der Landschaft. Deshalb gibt es in Österreich zahlreiche Bestrebungen, unter dem Stichwort Lebensraumvernetzung die Konnektivität zwischen einzelnen Flächen zu erhöhen, zum Beispiel mit der Einrichtung von Trittsteinbiotopen (zwischen 0,5 und 25 Hektar).

Großes Interesse von Waldeigentümer:innen

Insgesamt meldete man 683 Waldflächen mit 880 Hektar als potenzielle Trittsteinbiotope. Davon richtete man bisher 371 Flächen mit 637 Hektar in ganz Österreich ein. Zur Dokumentation der Waldentwicklung und für ein Monitoring führte man in jedem Trittsteinbiotop Standard-Erhebungen zur Waldstruktur und Vegetationskartierungen durch. Die Forschung im ConnectForBio-Projekt konzentriert sich auf eine Region und ausgewählte Gruppen wie Gefäßpflanzen, Pilze, xylobionte Käfer und Waldvögel. Diese Fokussierung erlaubt es, spezifische Fragen zu beantworten und die Erkenntnisse in größere Fragestellungen zur Waldbiodiversität zu integrieren. 

Abb. 1 + 2: Trittsteinbiotope vernetzen Lebensräume und erhalten das Ökosystem für Tiere, Pflanzen und Menschen. Fotos: BFW

Das Projekt ConnectForBio startete 2021 am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) als Pilotprojekt der Ländlichen Entwicklung 2014-2020. Es erhält Unterstützung von Bund, Ländern und der EU. Ziele sind, Trittsteinbiotope in österreichischen Wäldern zu identifizieren, ihre Außernutzungsstellung zu fördern und sie wissenschaftlich zu untersuchen. Die Projektpartnerin BIOSA unterstützte die Flächensuche durch intensive Werbekampagnen über Pressemitteilungen, Zeitschriftenartikel, Projektfolder, Newsletter, Social Media, Präsentationen und persönliche Gespräche.

Handbuch für die Praxis

Das Trittsteinbiotope-Team von BFW und BIOSA erarbeitete ein Handbuch für die forstliche Praxis. Es dient Waldeigentümer:innen als Orientierungshilfe, um geeignete Trittsteinbiotope zu erkennen, abzugrenzen, einzurichten und deren Entwicklung zu beobachten. Ziel ist es, die Habitatvernetzung innerhalb des Betriebs und der Region zu fördern und so die Waldbiodiversität zu erhalten. Das Handbuch bietet praxisnahe Anleitungen zur Identifikation geeigneter Flächen und zur Abschätzung ihrer Größe. Es beschreibt detaillierte Schritte zur Einrichtung und erklärt, warum manche Flächen weniger geeignet sind. Zudem stellt es Anleitungen für regelmäßige Erhebungen zur Beobachtung und Dokumentation der Flächenentwicklung bereit. 

Weitere Informationen

Literatur

  • Lapin K., Hoffmann J.A., Braun M., Oettel J., 2024: Identification and prioritization of stepping stones for biodiversity conservation in forest ecosystems. Conservation Science and Practice, Weinheim, (e13161): 18 S. 
    DOI: https://doi.org/10.1111/csp2.1316