Böden sind elementare Bestandteile der Waldökosysteme und bilden die Produktionsgrundlage der Forstwirtschaft. Aber daneben sind sie auch Naturschönheiten, an denen sich nicht nur Bodenkundler begeistern können. Oder gefällt es Ihnen nicht, das scharf abgegrenzte Farbenspiel des Podsols (Abb. 1) oder die feine Marmorierung des Pseudogleys (Abb.2)?

Diese optischen Auffälligkeiten gehen zum Großteil auf bodenbildende Prozesse zurück. Beim Podsol ist es die Verlagerung von Eisen und Humus im Profil, beim Pseudogley verursacht der Wechsel von Befeuchtung und Austrocknung das charakteristische Bild.

Einteilung in Klassen

Nach ihrer Gestalt und ihrer Entstehungsgeschichte werden die Böden in Klassen und Typen eingeteilt. Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Bodenklassen in Bayern. Die Braunerden sind mit fast 60 Prozent nicht nur in Bayern der Waldboden schlechthin. Am zweithäufigsten finden sich mit knapp zwölf Prozent die Ah-C-Böden. Auf Platz 3 liegen mit über zehn Prozent die Stauwasserböden. Diese werden selten landwirtschaftlich genutzt, da sie hinsichtlich der Bearbeitung und Befahrung problematisch sind. Zu erwähnen sind noch die Gleye, die als Grundwasserböden häufig in Tälern und Niederungen liegen, und über fünf Prozent erreichen. Alle anderen Bodenklassen erreichen nur Anteile unter fünf Prozent.

Klassen reichen nicht aus

Nicht immer geht die äußere Erscheinung der Böden mit einheitlichen ökologischen Eigenschaften einher. In der Gruppe der Braunerden sind die unterschiedlichsten Bodeneigenschaften zu finden. Dagegen weist der wichtigste Typ der Ah-C-Böden, die Rendzinen, recht einheitliche chemische und physikalische Eigenschaften auf. Reichlich Humus und vor allem Kalksteine sorgen für hohe Basizität und die geringe Fähigkeit zur Wasserspeicherung.

Stauwasserböden kennzeichnen kompakte Bodenschichten mit geringem Wasserfluss. Je nach Dichte der Stauschicht, nach Gefälle, Niederschlägen und Wasserverbrauch der Vegetation ergeben sich im Jahresverlauf typische Nass-, Feucht- und Trockenphasen bei gegenläufigem Luftangebot. Dieser Wasserhaushalt wird auch als "wechselfeucht" bezeichnet. Es ist unmöglich, allein aus den Profilmerkmalen auf die Intensität der Wechselfeuchte zu schließen. Die Staunässe verursacht bei fast allen Baumarten Probleme bei der Tiefendurchwurzelung. Windwürfe sind dann an der Tagesordnung. Der Wasserhaushalt von Gleyen hängt von der Tiefe des Grundwasserspiegels und dem Aufstieg des Wassers in den feinsten Poren ab. Für die chemische Einschätzung kann wichtig sein, welche Stoffe das Grundwasser abtransportiert. Aus der Bezeichnung "Gley" kann man nur wenige ökologische Schlüsse ziehen.

Wegen der doch großen Bandbreite an Bodeneigenschaften innerhalb einer Klasse werden die Bodentypen (Tab. 1) als Beschreibungseinheit auf jeden Fall benötigt. Man kann jedoch nicht alle ökologischen Fragen mit den Bodentypen beantworten. Bei komplexen Zusammenhängen sind zusätzlich chemische und physikalische Bodenanalysen erforderlich, wie sie beispielsweise bei der Bodenzustandserhebung (BZE) durchgeführt wurden.