Offensichtlich steht hinter dem Bestreben nach möglichst langen astreinen Schäften die Absicht, möglichst große Mengen an Starkholz guter bis bester Qualität zu erzeugen. Wenn diese Annahme stimmen sollte, dann muss eine statistische Beziehung zwischen astreiner Schaftlänge und der Holzmasse bester Qualität bestehen.

Eine Untersuchung an 115 Jahre alten (stehenden) Buchen bester Bonität in Niederösterreich und in der Steiermark ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen der astreinen Schaftlänge und der Menge qualitativ hochwertigen Buchenholzes. Auch die Berechnung der Erlöse ergab keinen deutlichen Zusammenhang zwischen astreiner Schaftlänge und monetärem Wert je Baum. Ein eindeutiger Zusammenhang bestand jedoch zwischen dem monetären Wert und dem Brusthöhendurchmesser. Der Erlös hängt also vom Durchmesser und nicht von der astreinen Schaftlänge ab.

Astreine Schäfte werden durch Dichtstand in der Dickungs- und Stangenholzphase erzeugt. Wenn astreine Schaftlängen von über 8 m durch geringen Standraum - also hohen Konkurrenzdruck - erzwungen werden, führt dies zu Verlusten an Durchmesserzuwachs und damit an Wert. Zwischen Standraum und Durchmesserzuwachs besteht ein deutlicher Zusammenhang. Die Hoffnung, die Verluste in der Jugend durch das hohe Reaktionsvermögen der Buche im höheren Alter wieder wettzumachen, wird jedoch durch die mit zunehmendem Alter steigende Wahrscheinlichkeit der Rotkernbildung erheblich geschmälert.