Die Ergebnisse der 6. Erhebungsperiode des Wildeinflussmonitorings (WEM) liegen vor: Generell weisen Regionen mit vorwiegend Mischwäldern höheren Wildeinfluss auf als jene mit hauptsächlich Nadel- oder Buchenwäldern.

Insgesamt hat sich in 40 % der Bezirke die Situation im Vergleich zur Vorperiode 2016-18 verbessert (22 Prozentpunkte weniger als zuvor), in 44 % der Bezirke ist der Wildeinfluss im Vergleich mit der Vorperiode jedoch angestiegen (17 Prozentpunkte mehr als zuvor).
In Bezirken mit starkem Wildeinfluss wird sich die Situation erst dann nachhaltig verbessern, wenn der Wildeinfluss über mehrere Perioden deutlich sinkt anstatt hin und her zu schwanken.

Landesergebnisse

Die Landesergebnisse gleichen die unterschiedlichen Entwicklungen in den Bezirken aus, daher sind die Veränderungen hier viel geringer. In Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und Tirol kann auch ein Schutzwaldergebnis dargestellt werden, in Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg sind dafür nicht ausreichend unbeweidete Schutzwaldflächen vorhanden.

Der Ergebnisdurchschnitt (Mittel der Bezirksergebnisse) im Burgenland ist über die ersten vier Perioden auf höchstem Niveau gleich geblieben. Von Periode 5 auf 6 hat sich das Ergebnis geringfügig verbessert (die Verbesserungen und Verschlechterungen in den einzelnen Bezirken gleichen sich hier aus), und zwar methodenbedingt auf etwas niedrigerem, aber immer noch hohem Niveau.

Der Ergebnisdurchschnitt in Kärnten hat sich über die ersten fünf Perioden etwas verschlechtert, von Periode 5 auf 6 hat sich das Ergebnis wieder etwas verbessert. Im Schutzwald sind die Entwicklungstrends parallel zum Gesamtwald.

Der Ergebnisdurchschnitt in Niederösterreich hat sich über die ersten fünf Perioden etwas verbessert, von Periode 5 auf 6 hat sich das Ergebnis wieder etwas verschlechtert. Im Schutzwald sind nicht ausreichend unbeweidete Flächen vorhanden, um das Ergebnis statistisch abzusichern.

Der Ergebnisdurchschnitt in Oberösterreich hat sich über die Perioden etwas verbessert. Im Schutzwald ist der Entwicklungstrend aber umgekehrt zum Gesamtwald, das Ergebnis verschlechtert sich. Aufgrund der kleineren Flächenzahl sind die Schwankungen hier größer.

Der Ergebnisdurchschnitt in Salzburg hat sich über die ersten fünf Perioden etwas verschlechtert, von Periode 5 auf 6 hat sich das Ergebnis wieder etwas verbessert. Im Schutzwald zeigte sich in den Perioden 1 bis 5 kaum Veränderung, von Periode 5 auf 6 steigt das Niveau des Wildeinflusses etwas an.

Der Ergebnisdurchschnitt in der Steiermark hat sich über die ersten fünf Perioden etwas verbessert und von Periode 5 auf 6 wieder etwas verschlechtert. Im Schutzwald sind nicht ausreichend unbeweidete Schutzwaldflächen vorhanden, um das Ergebnis statistisch abzusichern.

Der Ergebnisdurchschnitt in Tirol hat sich über die ersten fünf Perioden etwas verschlechtert und ist von Periode 5 auf 6 etwa gleich. Im Schutzwald ist das Ergebnis über die Perioden relativ konstant.

Der Ergebnisdurchschnitt in Vorarlberg hat sich über die Perioden verbessert. Im Schutzwald sind nicht ausreichend unbeweidete Flächen vorhanden, um das Ergebnis statistisch abzusichern.

Das Ergebnis im Bezirk Wien (Landesergebnis = Bezirksergebnis) hat sich über die ersten fünf Perioden unter Schwankungen insgesamt verbessert, von Periode 5 auf 6 aber wieder verschlechtert.

Zukunftsbaumarten Tanne und Eiche stark verbissen

Die verbissbeliebten Baumarten Tanne und Eiche bleiben auch in der 6. Erhebungsperiode (2019-21) in der Höhenentwicklung zurück: Tanne und Eiche kommen zwar in über neun Zehnteln der Bezirke vor, Tanne konnte sich aber in 46 % und Eiche in 77 % der Bezirke ihres Vorkommens nicht, oder kaum über 1,3 m hinaus entwickeln. Neben natürlichen Konkurrenzverhältnissenund dem Einfluss der waldbaulichen Behandlung spielt dabei Verbiss eine wesentliche Rolle.

Das Wildeinflussmonitoring liefert seit 2004 österreichweit Daten über den Wildeinfluss auf die Waldverjüngung. Dieses Monitoringsystem wurde vom Bundesforschungszentrum für Wald in enger Abstimmung mit den Landesforstdiensten und im Konsens mit der Jägerschaft entwickelt und wird fachlich vom BMLRT begleitet. Das WEM beruht auf einer modernen, wissenschaftlich anerkannten Methode, die laufend evaluiert wird.