Im Gegensatz zu Lophodermium piceae und Tiarosporella parca sind die Rhizosphaera-Arten keine Endophyten. Es sind häufige Besiedler durch verschiedene extreme Witterungsfaktoren (Frost, Starkregenfälle nach längeren Dürreperioden) oder durch Lichtmangel geschwächter Nadeln jüngerer und älterer Jahrgänge.
Das Mycel dringt über die Spaltöffnungen der Nadel in das Mesophyll ein. Die winzigen Fruchtkörper entstehen aus der Atemhöhle unter dem Stoma und heben Reste des stomatären Wachspropfens über die Nadeloberfläche empor. Bei starkem Befalll können bis zu hundert Prozent der Spaltöffnungen von Fruchtkörpern zerstört sein. Die Nadelfarbe wird stumpf grün und später gelbbraun.
Infektion und Fruchtkörperentwicklung erfolgen sehr schnell: Noch grüne Nadeln können von Fruchtkörpern übersät sein. In Folge von massivem Rhizosphaera-Befall abgestorbenen Nadeln bleiben oft mit Mycelfäden an den Zweigen hängen (Verwechslungsgefahr mit Spinnmilbenbefall).
An abgestorbenen Nadeln, vor allem in der Nadelstreu, sind die Fruchtkörper ebenso wiediejenigen von Lophodermium piceae nahezu allgegenwärtig. Epidemisch tritt Rhizosphaera dagegen in Österreich relativ selten auf.