Um die Schadenssituation für einzelne Schädigungsfaktoren repräsentativ für die Wälder Österreichs darstellen zu können, wurde vom BFW eine Zusammenarbeit mit den Forstschutzreferenten der Landesforstdienste ins Leben gerufen. Die Hauptvorgaben waren:

  • Erfassung von Schadholzmengen und Schadflächen der wesentlichen forstlichen Schädigungsfaktoren
  • Erhebung durch Forstfachleute in den Bezirksforstdiensten
  • Schätzverfahren mit geringer Ressourceneinsatz bei guter Annäherung an die reale Situation
  • Physiologische Schädigung von Interesse (nicht der wirtschaftliche Schaden)
  • Erhebung in allen Wäldern und allen Eigentumskategorien
  • Repräsentative Aussagekraft für ganz Österreich
  • Software: einfache Datenerfassung sowie teilautomatisierte Auswertung

Für die DWF werden jährlich Schäden in allen privaten und öffentlichen Wäldern erhoben und 72 biotische oder abiotische Schädigungsfaktoren (zum Beispiel Insekten, Pilze, Komplexkrankheiten, Schneebruch, Windwurf) zugeordnet. Die Erhebungen werden von den Forstfachleuten der Bezirksforstinspektionen oder im Falle von Städten mit eigenem Statut der zuständigen Magistratsabteilung durchgeführt.

Die Erhebungseinheiten sind die Gebiete der Forstaufsichtsstationen, der Försterbezirke im Falle des Bundeslandes Tirol oder der Magistrate in Städten mit eigenem Statut. Für das Jahr 2010 gibt es 241 Erhebungseinheiten. Die Eingabe führen die BezirksförsterInnen durch, die Vorbereitung, Abwicklung und Auswertung erfolgen durch das Institut für Waldschutz des BFW, die Forstschutzreferenten der Landesforstdienste koordinieren zwischen den Erhebern und dem BFW und sind für den Datentransfer zuständig.

Der Ungenauigkeit, die ein Schätzverfahren mit sich bringt, wird dahingehend Rechnung getragen, dass die Standardauswertungen der DWF nicht auf Ebene der Erhebungseinheiten durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden als Bundesländersummen oder kategorisiert oder für derzeit 72 Auswerteorte, weitgehend den Bezirksforstinspektionen entsprechend, zusammengestellt (Stand: 2015).

Für den Überblick über die Forstschutzsituation im gesamten Bundesgebiet und die Entwicklung zum Vorjahr sind die Ergebnisse in Form von Österreich-Karten dargestellt, die in einem Sonderheft der Fachzeitschrift "Forstschutz Aktuell" veröffentlicht werden. Innerhalb der Gruppe der Schädigungsfaktoren, die nicht unbedingt ein Absterben verursachen, wurde die Schadfläche in Hektar angegeben. Für 46 Schädigungsfaktoren wurden die Parameter "Vorkommen des Verursachers", "Schadholzfläche", "Anteil der geschädigten Bäume" und "Intensität der Schädigung" erhoben.

Bei den üblicherweise primär wirksamen Schädigungsfaktoren wurde die Schadholzmenge in Festmeter angegeben. Dabei waren die Parameter "Vorkommen des Verursachers", "Schadholzmenge" und "Schadensverteilung" (Auftreten an einzelnen Bäume, in Nestern oder flächig) gefragt. In diese Gruppe fielen 20 Schädigungsfaktoren, von diesen wurden bei 16 Faktoren zusätzlich die Parameter für die Schadflächen angegeben.