Die Witterung des Jahres als Ausgangslage für die Waldschutzsituation
Die Witterung im Jahr 2023 „heizte“ die Waldschutzsituation in Brandenburg mit einigen Aspekten an: Das Jahr war das wärmste seit Beginn der Messreihen. Auf einen außerordentlich warmen und niederschlagsreichen Winter folgten heiße und einige niederschlagsarme Sommermonate. Die Besonderheiten des Jahres zeigten sich vor allem bei den biotischen Schäden: Sehr auffällig war - wie in den letzten Jahren - bei allen Hauptbaumarten die Befallsintensität der holz- und rindenbrütenden Käferarten. Die Käfer profitieren sowohl von den vielfältig vorgeschädigten Bäumen als auch der Witterung.
Auffällige Schäden an Douglasien
Viele Praktiker kamen aufgrund von auffälligen Schäden an Douglasien auf das Waldschutz-Team am LFE zu. Es zeigten sich Absterbeschäden an jungen Douglasien, bei einzelbaumweiser Verjüngung wie auch in ganzen Beständen, in Dickungen bis Stangenhölzern. Die Experten ermittelten einen Komplex aus verschiedenen Ursachen: Pilzliche Schaderreger, die einschleppte Douglasiengallmücke und Wollläuse setzten den Douglasien zu.
Massenvermehrung der Kleinen Dunklen Kiefernbuschhorn- blattwespe
Das Waldschutz-Team prognostizierte massive Waldschäden durch das Massenauftreten der Kleinen Dunklen Kiefernbuschhornblattwespe, die von den Dürrejahren 2018-2020 profitiert hatte. Die Vorhersage der Befallssituation wurde auf der Basis eines intensiven Monitorings gestellt. Im Verlauf des Sommers offenbarte sich das Ende der Massenvermehrung, verursacht durch zwei Faktoren: Einerseits die ungünstige Witterung während der Junglarvenentwicklung und andererseits der Einfluss eines (erhofften) Kokonparasitoiden.
Möchten Sie sich weiter über Schadinsekten und -pilze informieren? Hier geht es zum Waldschutzordner des LFB.
Informationen zu Monitoringverfahren und aktuelle Daten finden Sie unter: https://www.brandenburg-forst.de/waldschutz/start
Forschungsprojekte ARTEMIS und AWANTI
In der Forschung wurden zwei durch die FNR-geförderte Drittmittelprojekte nach je vier Jahren erfolgreich abgeschlossen, die Projekte ARTEMIS und AWANTI.
Eines der Hauptziele von ARTEMIS war das verbesserte „Sichtbarmachen“ der Konsequenzen des Waldschutzmanagements für alle Ökosystemleistungen. Das Ergebnis des Projektverbundes ist ein komplexes Wissens-Webtool: ARTEMIS Online Wissenstool (Adaptives Risikomanagement in trockenheitsgefährdeten Eichen- und mit Hilfe integrativer Bewertung und angepasster Schadschwellen; BMEL)
Im Projekt AWANTI war ein Ziel die Risiko-Nutzen-Bewertung von Waldschutzmaßnahmen. Analysiert wurden sowohl die Kosten für das Waldschutz-Monitoring als auch für Pflanzenschutzmitteleinsätze. Für die Datengrundlage arbeitete das LFE unter Projektleitung des Julius Kühn-Instituts, Institut für Strategie und Folgenabschätzung (JKI-SF), mit an umfangreichen Fragebögen. Die Daten wurden durch detaillierte Zuarbeit von Betriebszentrale des Landesbetriebes Forst Brandenburg, ausgewählten Oberförstereien und LFE erhoben. Das JKI ermittelte auf der Basis auch die ökonomischen Konsequenzen von Bestandesschäden nach Kahlfraß durch Kiefernspinner oder Nonne.
Den Waldschutzbericht des LFE finden sie hier: Waldschutzbericht 2023
Wenn Sie sich über das aktuelle Waldschutzgeschehen in Brandenburg informieren wollen lesen Sie unsere Waldschutzinformationen.