Landschaftsbild

Die vorhandenen Waldflächen entlang des nördlichen Oberrheins erfüllen eine wichtige Erholungsfunktion für die Bevölkerung. Auch ökologisch spielen z.B. Flugsand- und Dünengebiete, wie sie in der Schwetzinger Hardt vorkommen, eine zentrale Rolle. Siedlungs- und Agrarflächen prägen das Landschaftsbild. Neben Landwirtschaft und Siedlungen tritt der Kiesabbau zunehmend in Konkurrenz zur Waldfläche [1].

Gefährdete Kiefernbestände

Die Kiefer in der nördlichen Oberrheinebene wird zunehmend durch die Mistel und die damit verbundene Kiefern-Komplexkrankheit geschwächt. Kommt es zusätzlich zu langanhaltenden, trockenen Sommern und zum Auftreten weiterer Schaderreger wie Borken- und Prachtkäfer oder dem Diplodia-Triebsterben, steigt die Mortalitätsrate der Bäume. Betroffen sind vor allem ältere Bäume. Die Ausfälle auf diesen Standorten können allerdings nicht ausreichend durch Laubbaumarten kompensiert werden, da sie hier unter hohem Fraßdruck des Waldmaikäfers stehen.

Damit einhergehende lichte Waldstrukturen begünstigen häufig die Ausbreitung von Neophyten wie Kermesbeere oder Spätblühender Traubenkirsche, welche die Etablierung anderer Baumarten verhindern und so langfristig eine geregelte Forstwirtschaft in den betroffenen Gebieten gefährden [2].

Konzepte

Um diesen teils widerstrebenden Ansprüchen an die Waldflächen entlang des Oberrheins angemessen gerecht zu werden, ist die Erarbeitung ganzheitlicher Konzepte unter Einbindung der verschiedenen Interessengruppen von hoher Bedeutung.

Zur Erhaltung eines wirtschaftlichen Forstbetriebs wird vermehrt mit eingeführten Baumarten, wie z.B. Baumhasel, Zeder oder Edelkastanie gearbeitet, die das trockene Sommerklima besser vertragen [3].

Alternativ könnte zukünftig der Schwerpunkt auf Erholungs- und Naturschutzziele gelegt werden. Die Walderhaltung würde dann als oberstes Ziel angestrebt und die Wirtschaftlichkeit der Bestände könnte in den Hintergrund rücken.

Quellenangabe

  1. Palm, T.; Rupp, M. (2018): Entwicklung von lichten Wäldern im Regionalen Waldschutzgebiet mit Erholungswald Schwetzinger Hardt. FVA-einblick 2/2018, S. 4-9.
  2. Delb, H.; John, R.; Metzler, B.; Schumacher, J.; Seitz, G.; Wußler, J. (2017): Waldschutzsituation 2016/2017 in Baden-Württemberg.  AFZ-DerWald 7, S. 16-20.
  3. Balduf, S. (2019): Wald kann nur durch einen Umbau überleben. Mannheimer Morgen, 3.4.2019.

Ratgeber Forstliches Krisenmanagement

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