Verwendete Quellen:
  • Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Branche (Bundesagentur für Arbeit)
  • Umsatz und Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe (Bayerisches Landesamt für Statistik, nur größere Betriebe; Erfassungsgrenze wurde von 2006 auf 2007 geändert, damit sind etwa 20 Prozent weniger Betriebe meldepflichtig)
  • Umsatzsteuerstatistik aus den Steuereinnahmen (Bayerisches Landesamt für Statistik, erfasst auch die kleineren Unternehmen der Branche)

Zahl der Sägewerke schrumpft nur langsam

Seit 2003 ist ein schwacher, aber kontinuierlicher Rückgang der Betriebs- bzw. Unternehmenszahlen zu beobachten. Von 2003 bis 2008 ging die Gesamtzahl der Unternehmen um sechs Prozent zurück. Für 2008 wurden noch 1.378 Sägewerke in Bayern, auf das etwa die Hälfte aller deutschen Sägewerke entfällt, ausgewiesen. Die Änderung der Erfassungsgrenze hat von 2006 auf 2007 zu einem Rückgang geführt (Abb. 2). 2009 gab es noch 99 meldepflichtige Betriebe in der bayerischen Sägeindustrie mit 20 und mehr Beschäftigten.

Weniger als 10 % der Unternehmen erlösen 80 % der Umsätze

Die Umsätze in der Sägeindustrie stiegen seit 2003 kontinuierlich an. Das Maximum wurde 2007 bei 1,47 Milliarden Euro erreicht. Die größeren Betriebe verzeichneten von 2003 bis 2006 ein Umsatzplus von 41 Prozent. Die Umsätze wären sicherlich 2007 noch höher gewesen, wenn nicht die statistische Erfassungsgrenze geändert worden und somit etliche Betriebe weggefallen wären.

Die Umsatzsteigerung von 45 Prozent von 2003 bis 2007 spiegelt gut die Entwicklung des Holzeinschlags und der Holzpreise wider. Der Einschlag erreichte 2007 in Folge des Orkans Kyrill sein Maximum. Auch die Schnittholzpreise lagen in diesem Jahr um 28 Prozent höher als 2003. Bis 2009 sanken die Preise wieder um etwa 15 Prozent.

Vergleicht man die Abbildungen 2 und 3 wird deutlich, dass 2008 in der Sägeindustrie 7,4 Prozent der Unternehmen 81 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschafteten. Der Jahresumsatz der größeren Unternehmen betrug zuletzt durchschnittlich elf Millionen Euro, der aller Unternehmen in der Sägeindustrie etwa eine Million Euro.

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten war nach 2003 rückläufig, nahm bei größeren Betrieben ab 2005, in der Sägeindustrie insgesamt ab 2007 wieder leicht zu (Abb. 4). Von 2008 auf 2009 nahmen die Beschäftigten um 13 Prozent ab, wuchsen aber bei den größeren Betrieben geringfügig. In den kleineren Sägewerken wurde sogar ein Rückgang von über 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Dieser Rückgang kann teilweise methodisch bedingt sein, da den Statistiken seit 2009 eine neue Klassifikation der Wirtschaftszweige zugrunde liegt. Damit hat sich die Zuordnung mancher Betriebe zum Wirtschaftszweig geändert.

In 2008 waren etwa 60 Prozent der Arbeiter und Angestellten der bayerischen Sägeindustrie bei weniger als 10 Prozent der Unternehmen beschäftigt und erzielten etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes. Mehr als 90 Prozent der Unternehmen erwirtschaften "nur" 20 Prozent des Gesamtumsatzes, stellen aber etwa 40 Prozent der Arbeitsplätze.

Gewinnspanne wird enger

Die Sturmholzanfälle nach Kyrill fielen in eine Zeit großer Rohholznachfrage. Daher konnte der Markt die Rohholzmengen ohne Probleme aufnehmen. Die Exporte in die USA sanken durch die beginnende Finanzkrise bereits 2007 um 30 Prozent. Dies konnte ein höherer Absatz in andere europäische Länder kompensieren, allerdings nur kurzfristig. 2008 ging der Absatz im In- und Ausland stark zurück. 2009 wurden bei den exportierenden Betrieben Schichten reduziert, Kurzarbeit eingeführt und Werke stillgelegt.

Die Schnittholzexporte sanken von 2007 bis 2009 um 34 Prozent auf nur noch sechs Millionen Kubikmeter. Die Exporte in die USA gingen sogar um mehr als 90 Prozent zurück. Die deutschen Sägewerke verringerten die Produktion daraufhin um etwa 20 Prozent. Dennoch konnte ein Verfall der Preise nicht verhindert werden. Die Schnittholzpreise gingen um 15 Prozent zurück, die Rohholzpreise sanken dagegen nur um vier Prozent. Die Verdienste der Beschäftigten blieben stabil, die Stromkosten wuchsen um 14 Prozent.