Die Methode wurde in Deutschland schon Ende der 1990-iger Jahre entwickelt und erfolgreich erprobt (Artikel dazu). In Österreich haben die Stürme "Kyrill" und "Franz" im Jänner 2007 große Schäden angerichtet: Mehrere Millionen Festmeter Schadholz sind angefallen. Gleichzeitig waren die Rundholzlager der Holzindustrie voll. Trotz rascher Aufarbeitung konnte vielfach das Holz nicht abgeführt werden und wurde auf Zwischenlager gelegt. Daher wurden zahlreiche Trockenlager, außerhalb des Waldes oder zusätzlich begiftet in Waldnähe, sowie Nasslager errichtet.

Einige Forstbetriebe in Nieder- und Oberösterreich haben die Gunst der Stunde (Fördermittel) genutzt, um eigene Erfahrungen mit der Folienverpackung von Rundhölzern zu sammeln. Das Institut für Waldschutz hat in zwei Forstbetrieben im Waldviertel (Niederösterreich), Guts- und Forstverwaltung Niedernondorf und Kinsky´sches Forstamt Heidenreichstein, die Versuch wissenschaftlich begleitet, um die positiven und negativen (Forstschutz-)Aspekte zu dokumentieren und aus unabhängiger Expertensicht aufzuzeigen.

Methodik

Die Methode wurde an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg entwickelt und ist durch ein Patent der Universität Dresden abgesichert (Schleier et al. 2003, Pischedda 2004, Schleier et al. 2004, Maier 2005). Die alleinige Lizenz besitzt die Firma Wood-Packer GmbH. Die Grundidee hinter dieser Holzkonservierung ist die Holzlagerung unter Sauerstoffentzug. Pilze und Insekten benötigen zum Überleben und für den Holzabbau Sauerstoff. Ist dieser nicht oder nur in ungenügendem Ausmaß vorhanden, kann die Holzzersetzung nicht stattfinden.

    Das Holz bleibt in dem Zustand, in dem es vor der Folienverpackung war. Insekten, wie Borken-, Bast- und Prachtkäfer, werden durch den Sauerstoffentzug abgetötet. Drei Tage nach dem Einpacken fällt der Sauerstoffgehalt gegen 0 %. Der Kohlendioxidgehalt steigt auf 25 %, fällt aber im Laufe der Zeit wieder signifikant ab (4 bis 8 % nach vier Jahren). Entscheidend für die Qualitätssicherung ist auch die anhaltend hohe Holzfeuchtigkeit. In Versuchsreihen wurden bei Fichte auch nach mehreren Jahren Splintholz-Feuchtegehalte von 150 bis 180 % des Trockengewichtes festgestellt (Maier 2005).

    Folgende Materialien und Geräte werden bei der Verpackung und Konservierung von Rundhölzern eingesetzt:

    • Siloplanen: 200µ, 12 x 35 m, schwarze Innen- und weiße Außenseite
    • Grünes starkes Schutzgitter: sehr engmaschig, Schutz vor Nageschäden
    • Blaues Vogelschutznetz: weitmaschig, Schutz gegen Windbewegungen
    • Selbstklebende Folie für Reparaturen
    • Tragbares Schweißgerät und Schweißzange
    • Gasanalysegerät sowie Schlauch und Anschlussstelle für Gasanalyse
    • Notstromaggregat sowie Kleinwerkzeug

    Arbeitsaufwand

    Es können Pakete verschiedener Größe erstellt werden (Abbildung 1). Die Blochlänge in Verbindung mit der Foliendimension hat darauf direkten Einfluss. In der Praxis haben sich Ganter mit 240 bis 300 Festmeter Holz als Idealgröße erwiesen. Pro Paket dieser Größe sind rund 24 Mannstunden Arbeitseinsatz notwendig.

    Grundsätzlich wird das Rundholz in eine doppelte Lage aus stärkerer Silofolie verpackt. Zu Beginn wird unter dem Polter ein grünes Gitter zum Schutz vor Nageschäden aufgelegt. Wichtig ist, dass sowohl am Boden als auch bei den Auflagern und den Blochen selbst alle scharfen Kanten entfernt werden (Abbildung 2).

    Die beiden Folienlagen werden mit einem Schweißgerät (Abbildung 3), die Ecken mit einer Schweißzange, gasdicht verschweißt. Darüber wird ein Vogelschutznetz gezogen, welches das Flattern der Folie im Wind und so Ermüdungsbrüche in der Folie verhindert. Theoretisch können alle Holzlängen verpackt werden, auch Langholz. Laub- und Nadelholz sind gleich gut geeignet. Zur Überwachung werden regelmäßig Gasanalysen der Innenatmosphäre durchgeführt. Die Gehalte von Sauerstoff und Kohlendioxid geben Auskunft über die Dichtheit der Planen und somit über den Erfolg der Konservierung.

    Gefahren

    Bei sorgfältig durchgeführten Verpackungsarbeiten (Abrunden von Kanten, Vermeiden von scharfkantigen Stellen, durchgehende Schweißnaht, richtige Schweißtemperatur) können die Faktoren Mäuse, Marder sowie extremer Hagel (und ev. Wind, falls kein Vogelschutznetz verwendet würde) den Erfolg gefährden (Pischedda 2004, Schleier et al. 2004, Maier 2005).

    Wie sich bei einem der beiden Forstbetriebe in Niederösterreich schon nach einigen Wochen gezeigt hat, stellen wohl Mäuse die größte Gefahr dar. Trotz engmaschiger Schutzgitter gelingt es ihnen doch immer wieder, die Hürde zu überwinden und die Silofolie und in wenigen Fällen sogar das Schutzgitter selbst zu durchbeißen (Abbildung 4).

    Generell sollte die Innenatmosphäre (Sauerstoffgehalt) in den Paketen ohnehin im Abstand von ein bis zwei Wochen kontrolliert werden, wodurch der Mäuseschaden frühzeitig erkannt werden kann und Gegenmaßnahmen (Abtöten der Mäuse und Reparatur der Löcher) möglich sind. Die Verantwortlichen des angesprochenen Waldviertler Betriebes wurden bereits bei einer Sauerstoffkonzentration von 6 % auf die Undichtheit aufmerksam.

    Ob der Sauerstoff gänzlich fehlen muss bzw. welche Maximalkonzentrationen an Sauerstoff und Mindestkonzentrationen an Kohlendioxid im Polter zur Qualitätssicherung tolerierbar sind, ist noch zu klären (Schleier et al. 2004).

    Kosten

    Die notwendigen Geräte und Teile werden von der Firma Wood-Packer GmbH zur Verfügung gestellt, die auch gleich eine Einschulung an Ort und Stelle durchführt. Bei einem Verpackungsumfang von 5.000 Festmeter liegen die Kosten bei rund 9 Euro, für Kleinmengen bis zu 15 Euro pro Festmeter für die gesamte Dauer. Bisher liegen für Nadelholz positive Ergebnisse für eine vierjährige Verpackungsdauer, bei Laubholz für eine zweijährige Verpackungsdauer vor.

    Empfehlungen

    Schon alleine wegen der Kosten sollte eigentlich nur Rundholz mit guter Qualität verpackt werden. Die bisherigen Berichte weisen gute Erfolge bei der Erhaltung der Holzqualität aus, auch im Vergleich zu anderen Lagermethoden wie der Nasslagerung. Auch der Holzanfall, die Transportmöglichkeiten und Lagerplatzgröße und -lage sowie die Möglichkeiten von Insektizidanwendung sind Kriterien für die Wahl der Lagermethode (Pischedda 2004, Maier 2005).

    Andererseits kann, diese Methode, wie oben beschrieben, auch dazu beitragen, dass durch Borkenkäfer befallenes Holz ohne Begiftung oder Entrindung im Wald gelagert werden kann, ohne dass diese ausfliegen und einen Neubefall induzieren können. Untersuchungen an verpacktem Borkenkäfer-Holz haben gezeigt, dass nach einigen Wochen keine lebenden Tiere im Paket zu finden waren (Schleier et al. 2003). Auch weil bei der Folienverpackung dem Borkenkäfer potenzielles Brutmaterial entzogen und somit eine weitere Verbreitung verhindert wird, kann diese Lagermethode als eine Borkenkäfer-Bekämpfungsmaßnahme eingestuft werden.