Der Waldbewirtschafter muss die Leistungs- und Kostendaten kennen, damit er die forstlichen Arbeiten optimal gestalten kann. Kennzahlen ermöglichen die Kalkulation konkreter Einsätze und helfen, die Zweckmäßigkeit von Maßnahmen zu beurteilen und richtige Entscheidungen zu treffen.

Nachfolgend angegebene Zahlen beruhen auf Arbeitsstudien, betrieblichen Aufzeichnungen und Erfahrungswerten. Sie beziehen sich auf durchschnittliche Arbeitsleistungen in Abhängigkeit der Haupteinflussfaktoren und sollen einen groben Anhaltspunkt über die Produktivität der praxisüblichen Arbeitssysteme liefern. Sie enthalten alle für die ordnungsmäßige Arbeitsausführung notwendigen Zeitanteile.

Für die Ermittlung tatsächlicher Leistungen und Kosten ist allerdings die genaue Analyse des Arbeitssystems (Arbeitsaufgabe, -ablauf, Eingabe, Ausgabe, Qualität, Menge, Betriebsmittel, Menschen, Einflussgröße, Arbeitsbedingungen) erforderlich. Für die Richtigkeit von Prognosewerten ist daher eine gute Übereinstimmung der Systemelemente Bedingung.

Maschinenkosten

Die Bezeichnung Maschinenstunde bezieht sich auf die Betriebsmittellaufzeit. Darunter wird jene Zeit verstanden, bei der die Maschine tatsächlich im Einsatz steht. Bei motorbetriebenen Arbeitsmaschinen ist es die Motorlaufzeit, unabhängig davon, ob die Maschine unter Belastung oder im Leerlauf arbeitet.

Bei selbstfahrenden Geräten werden auch die Fahrten von und zum Arbeitsplatz sowie sonstige Laufzeiten hinzugerechnet, nicht jedoch die ablaufbedingten Warte- und Standzeiten bei stillstehendem Motor. Bei Zeitstudien wurden alle produktiven Maschinenzeiten einschließlich Unterbrechungen bis maximal 15 Minuten als Maschinenarbeitszeit aufgenommen.

Beziehung zwischen Arbeitszeit und Betriebsmittellaufzeit

Für die Kalkulation von forstlichen Arbeiten ist es notwendig, das Verhältnis von Arbeitszeit und Betriebsmittellaufzeit zu kennen. Wird die Arbeitszeit als Berechnungsbasis gewählt, so stellt die Laufzeit des Betriebsmittels nur einen gewissen Prozentsatz dar.

Die Anteile können aus Betriebsmittelstudien errechnet werden. Vorgabezeiten, die für Zwecke der Lohnfindung ermittelt wurden, beziehen sich stets auf die Arbeitszeit. Werden dagegen bei hoch- und vollmechanisierten Arbeitssystemen Leistungsermittlungen vorgenommen, so beziehen sich diese auf die jeweilige Systemleistung und es ist erforderlich, jenen Aufwand an Arbeitsstunden festzustellen, der notwendig ist, um eine Laufzeitstunde des Betriebsmittels zu sichern. Das Verhältnis von Arbeitszeit zu Betriebsmittel ist stets größer als 1.

Für teilmechanisierte Arbeitsverfahren, wie etwa bei Forstschleppereinsätzen, beträgt die Maschinenlaufzeit rund 70 bis 75 % der Arbeitszeit, was dem 1,3- bis 2,4-fachen an Arbeitsstunden gegenüber der Maschinenlaufzeit entspricht. Für Harvester und Forwarder liegt dieses Verhältnis bei 1,2 bis 1,4. Im Falle von Seilgeräten ist die Relation abhängig von der tatsächlichen Arbeitsgruppengröße und liegt bei mindestens 2,7.

Investitionskosten und Auslastung

In der Tabelle sind Stundensätze für verschiedene Maschinengruppen in Abhängigkeit von Neupreis (ohne Mehwertsteuer, Stand Jänner 2010) und jährlicher Auslastung ersichtlich. Die Angaben beruhen auf konkreten Maschinendaten und berücksichtigen die kalkulatorische Abschreibung, kalkulatorische Zinsen, Reparatur, Wartung, Treibstoff- und Schmiermittelkosten, jedoch keine Kosten für Maschinisten und Bedienungspersonal.