"Die Jagd ist generell der Erfolgsgarant für das Aufwachsen von neuem Jungwald", sagt Reinhardt Neft, zuständiger Fachvorstand der Bayerischen Staatsforsten (BaySF). "Da die BaySF dem Gemeinwohl besonders verpflichtet ist, haben wir auch eine besondere Verantwortung für den Schutz und Erhalt des Bergwaldes und der Schutzwälder".

Die Stichprobenaufnahme der BaySF ließ einen Anstieg der Verbissbelastung durch Schalenwild erkennen. Auch Erkenntnisse der Fachstellen für Schutzwaldmanagement der Bayerischen Forstverwaltung deuten in die gleiche Richtung. Diese Entwicklung war wegen der großen jagdlichen Anstrengungen der letzten Jahre so nicht zu erwarten. Denn allein im zurückliegenden Jagdjahr wurden in der Regiejagd der sechs bayerischen Hochgebirgsforstbetriebe der BaySF mit über 9.000 Stück Schalenwild die bisherigen Abschusszahlen nochmals übertroffen. Die BaySF, verantwortlich für circa 60 Prozent der bayerischen Bergwälder in den Alpen, wird ihre jagdlichen Anstrengungen daher in den besonders sensiblen Schutzwäldern nochmals deutlich erhöhen.

Jagdzonen

Der nun erarbeitete Maßnahmenkatalog soll den Jagdbetrieb weiter optimieren. Kernstück ist die Einteilung der Jagdflächen in Zonen unterschiedlicher Bejagungsintensität. In der Zone 1, dies sind im Wesentlichen die Sanierungsgebiete, wird die Bejagung weiter verschärft. Restriktionen, die einer effizienten Jagd im Wege stehen, werden abgebaut. So sollen hier erfahrene, leistungsfähige und ortskundige Jägerinnen und Jäger sogar kostenlos jagen können.

Die Zone 2 umfasst die übrigen Flächen des Bergwaldes. Auch hier hat die Jagd eine natürliche Verjüngung des Bergwaldes sicherzustellen. In Gamshabitaten oberhalb der Waldgrenze (Zone 3) wird die Jagd extensiviert, soweit keine Beeinträchtigung von Schutzwald und Sanierungsflächen zu erwarten ist. Bis Dezember wird die Wirksamkeit des neuen Konzeptes evaluiert. Die Streckenergebnisse und die im Herbst vorliegenden Inventurergebnisse der Bayerischen Forstverwaltung in den Sanierungsgebieten werden zur Nachjustierung genutzt. Auch eine personelle Verstärkung auf jagdlichem Gebiet wird vorgenommen.