Die Top 20

Fichte (Picea abies)© Thomas Reich

Rang 1: Fichte. Stammzahl: 183,9 Millionen, Vorrat: 181,2 Millionen m3
In den Bergwäldern kommt die Fichte natürlicherweise in hoher Stammzahl vor. Wegen ihres Holzes wurde sie auch im Mittelland lange Zeit stark gefördert. Sie ist darum mit einem Anteil von 37% die mit Abstand häufigste Baumart im Schweizer Wald.

Buche (Fagus sylvatica)© Thomas Reich

Rang 2: Buche. Stammzahl: 88,5 Millionen, Vorrat: 76,3 Millionen m3
Die Wälder der tieferen Lagen sind bei uns stark von der Buche geprägt. Über 40% aller Laubbäume in der Schweiz sind Buchen. Ihr Anteil bezogen auf alle Baumarten beträgt 18%, ist also nur knapp halb so gross wie der der Fichte.

Weisstanne (Abies alba)© Thomas Reich

Rang 3: Weisstanne. Stammzahl: 52,8 Millionen, Vorrat: 63,6 Millionen m3
Meist mit der Buche oder der Fichte vergesellschaftet, ist die Tanne bei uns in den Voralpen und im Jura recht häufig anzutreffen. Landesweit steuert sie 11% zur Stammzahl bei. Im Klimawandel werden auf die Tanne grosse Hoffnungen gesetzt, da sie weniger trockenheitsempfindlich als die Fichte ist. Aber junge Tannen werden von Wildhuftieren gerne abgefressen.

Lärche (Larix decidua/kaempferi)© Thomas Reich

Rang 4: Lärche. Stammzahl: 27,1 Millionen, Vorrat: 25,3 Millionen m3
Die einzige Nadelbaumart bei uns, die im Herbst alle ihre Nadeln verliert, ist vor allem in den hohen Lagen der inneralpinen Täler anzutreffen. Entsprechend beträgt ihr Stammzahlanteil in den Alpen 11%, im landesweiten Durchschnitt aber lediglich 6%.

Bergahorn (Acer pseudoplatanus)© Thomas Reich

Rang 5: Bergahorn. Stammzahl: 24,1 Millionen, Vorrat: 11,5 Millionen m3
Von allen Baumarten hat der Bergahorn seit der letzten Inventur am stärksten zugelegt. Dies liegt wohl daran, dass er sich sehr leicht verjüngen lässt. An der Stammzahl hat er mittlerweile einen Anteil von 5%. Der Bergahorn ist die häufigste der vier bei uns heimischen Ahornarten.

Esche (Fraxinus excelsior)© Thomas Reich

Rang 6: Esche. Stammzahl: 21,8 Millionen, Vorrat: 15,9 Millionen m3
Die Esche bevorzugt eher warme Lagen. Ihr Stammzahlanteil beträgt im landesweiten Durchschnitt 4%, im Mittelland hingegen 8%. Eine grosse Bedrohung für die Esche ist seit einigen Jahren das Eschentriebsterben. Es wird durch einen Pilz verursacht und führt dazu, dass die Bäume absterben. Bereits seit der letzten Inventur hat sich die Zahl der Eschen reduziert, und sie könnte weiter zurückgehen.

Waldföhre (Pinus sylvestris)© Thomas Reich

Rang 7: Waldföhre. Stammzahl: 11,5 Millionen, Vorrat: 11,3 Millionen m3
Von den einheimischen Föhrenarten ist die Waldföhre bei uns die häufigste. Im Kampf ums Licht zieht sie gegenüber vielen Baumarten den Kürzeren. In der Besiedlung von Extremstandorten ist sie aber eine Meisterin. So ist sie sowohl auf sehr trockenen als auch auf sauer-nassen Standorten anzutreffen. Seit der letzten Inventur ist die Zahl der Waldföhren zurückgegangen. Aktuell hat sie einen Stammzahlanteil von 2%.

Edelkastanie (Castanea sativa)© Thomas Reich

Rang 8: Edelkastanie. Stammzahl: 10,9 Millionen, Vorrat: 5,6 Millionen m3
Von den Römern wegen ihrer Früchte vor 2000 Jahren aus Asien eingeführt, ist die Edelkastanie bei uns auf der Alpensüdseite oft bestandesbildend. Die Bäume sind meist mehrstämmig, weil sie im Niederwaldbetrieb bewirtschaftet wurden, um Brennholz und Pfähle zu gewinnen. Alte Exemplare können Stammumfänge von mehreren Metern aufweisen. Über die ganze Schweiz gesehen hat die Kastanie einen Anteil von 2% an der Stammzahl, auf der Alpensüdseite sind es 15%.

Hängebirke (Betula pendula)© Thomas Reich

Rang 9: Hängebirke. Stammzahl: 10,1 Millionen, Vorrat: 2,8 Millionen m3
An ihrer weissen Rinde ist die Hängebirke schon von Weitem zu erkennen. Sie ist eine Pionierbaumart, weshalb man sie vorab auf einwachsenden Flächen sowie in Sturm- und Hiebslücken findet. In ihrem Schutz können sich schattenertragende Baumarten gut verjüngen. Sie hat im Schweizer Wald einen Anteil von 2% an der Stammzahl.

Weisserle (Alnus incana)© Thomas Reich

Rang 10: Grauerle. Stammzahl: 7,6 Millionen, Vorrat: 1,3 Millionen m3
Ebenfalls eine Pionierbaumart ist die Grauerle, die in der Schweiz auch als Weisserle bezeichnet wird. Sie ist kurzlebig und erreicht nur geringe Dimensionen. Darum ist ihr mittlerer Stamminhalt (Vorrat/Stammzahl) mit 0,17 m3 auch sehr gering. Mehrheitlich trifft man die Grauerle auf Feuchtstandorten an. Entlang der Gebirgsflüsse ist sie besonders zahlreich. Ihr Stammzahlanteil beläuft sich auf 1,5%.

Traubeneiche (Quercus petraea)© Thomas Reich

Rang 11: Traubeneiche. Stammzahl: 5,8 Millionen, Vorrat: 4,6 Millionen m3
In der Schweiz sind vier Eichenarten heimisch, die häufigste von ihnen ist die Traubeneiche. Wo Eichen dominieren, ist der Boden entweder trocken oder sie wurden von den Menschen gezielt gefördert, in der Vergangenheit insbesondere wegen ihrer Früchte, die als Schweine­futter dienten. Im Schweizer Wald ist die Stammzahl der Traubeneiche in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. Wegen des Klimawandels gilt sie aber als Zukunftsbaumart und dürfte so wieder an Terrain gewinnen. Aktueller Stammzahlanteil: 1%

Arve (Pinus cembra)© Thomas Reich

Rang 12: Arve. Stammzahl: 5,7 Millionen, Vorrat: 2,9 Millionen m3
Als einzige unserer heimischen Föhrenarten hat die Arve fünf Nadeln in einem Büschel. Man findet sie bei uns in den höchsten Lagen in den Alpen, oftmals zusammen mit der Lärche. Ihre Stammzahl hat seit der letzten Inventur zugenommen. Dieser Trend könnte sich fortsetzen, weil sie aufgegebene Alpweiden besiedelt. Aktueller Stammzahlanteil: 1%

Aufrechte Bergföhre (Pinus mugo)© Thomas Reich

Rang 13: Bergföhre. Stammzahl: 4,6 Millionen, Vorrat: 1,1 Millionen m3
Absolut frosthart und äusserst genügsam ist die Bergföhre. Das muss sie auch sein, denn sie kommt bei uns nur in den höchsten Lagen und auf Extremstandorten wie Hochmooren vor. Stammzahlanteil: knapp 1%

Mehlbeere (Sorbus aria)© Thomas Reich

Rang 14: Mehlbeere. Stammzahl: 3,8 Millionen, Vorrat: 0,7 Millionen m3
Die Mehlbeere ist bei uns die häufigste Art der Gattung Sorbus, wozu auch Vogelbeere, Elsbeere und Speierling gehören. Sie wird lediglich 15 bis 20 m gross und bevorzugt warme Böden auf Kalk. Unter anderem ihrer Beeren wegen, die Vögeln gute Nahrung bieten, gilt sie als ökologisch wertvoll. Stammzahlanteil: 0,8%

Winterlinde (Tilia cordata)© Thomas Reich

Rang 15: Winterlinde. Stammzahl: 3,6 Millionen, Vorrat: 1,7 Millionen m3
Die Stammzahl der Winterlinde ist tiefer als diejenige der in der Rangliste vor ihr liegenden Mehlbeere, aber ihr Vorrat ist mehr als doppelt so hoch. Das überrascht auch nicht, denn die Winterlinde ist mit Höhen bis zu 40 m ein stattlicher Baum. Die Winterlinde gedeiht vorwiegend in den tiefsten Lagen der Schweiz. Stammzahlanteil: 0,7%

Weiden (Salix)© Thomas Reich

Rang 16: Weiden. Stammzahl: 2,8 Millionen, Vorrat: 0,6 Millionen m3
Die Artbestimmung erweist sich bei den über 30 heimischen Weidenarten als schwierig, zumal verschiedene Arten hybridisieren. Darum werden im Landesforstinventar die Weiden nicht weiter unterschieden. Die Mehrzahl der Weiden wächst strauchförmig, aber es gibt auch baumförmige wie die Silberweide. Weiden sind wahre Bienenweiden, wurden früher zum Flechten von Körben verwendet und werden noch heute zur Sicherung von Uferböschungen sowie Erosions- oder Rutschgebieten eingesetzt. Stammzahlanteil: 0,6%

Vogelbeere (Sorbus aucuparia)© Thomas Reich

Rang 17: Vogelbeere. Stammzahl: 2,7 Millionen, Vorrat: 0,3 Millionen m3
Mit Höhen von bis zu 20 m ist die Vogelbeere nur ein kleiner Baum. Im Gebirgswaldbau wird sie aber sehr geschätzt, denn in ihrem Schatten können sich die Hauptbaumarten, vorab die Fichte, gut verjüngen. Die Vogelbeere wird von zahlreichen Vogelarten als Schlaf- und Futterplatz genutzt. Ihr Name kommt also nicht von ungefähr. Stammzahlanteil: 0,5%

Vogelkirsche (Prunus avium)© Thomas Reich

Rang 18: Kirschbaum. Stammzahl: 2,7 Millionen, Vorrat: 1,0 Millionen m3
Nicht nur in Gärten und im Kulturland, sondern auch im Wald kommt der Kirschbaum vor. Dabei ist es so, dass alle kultivierten Süsskirschensorten aus dem Waldkirschbaum (Vogelkirsche) hervorgegangen sind. In unseren Laubmischwäldern der tiefen Lagen finden sich recht oft einzelne Kirschbäume. Gut erkennt man sie im Frühling, wenn sie in voller Blüte stehen. Stammzahlanteil: 0,5%

Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia)© Thomas Reich

Rang 19: Hopfenbuche. Stammzahl: 2,4 Millionen, Vorrat: 0,5 Millionen m3
In der Schweiz kommt die Hopfenbuche nur im Tessin und in den Bündner Südtälern vor. Sie wird lediglich etwa 15 m hoch und ist mehrheitlich in Steilhängen anzutreffen. Dank ihrer hohen Stockausschlagfähigkeit bildet sie dichte Gruppen und vermag so gut gegen Steinschlag zu schützen. Stammzahlanteil: 0,5%

Stieleiche (Quercus robur)© Thomas Reich

Rang 20: Stieleiche. Stammzahl: 2,2 Millionen, Vorrat: 3,4 Millionen m3
Weniger als halb so viele Stieleichen wie Traubeneichen stehen im Schweizer Wald, dafür sind die Stieleichen im Durchschnitt deutlich dicker. Die Stieleiche hat in den letzten 30 Jahren einen grösseren Rückgang als die Traubeneiche erlitten. Sie gilt als trockenheitstolerant, benötigt aber mehr Wasser als die Traubeneiche.

Die Zahlen stammen aus dem Ergebnisbericht des Schweizerischen Landesforstinventars LFI zur vierten Erhebung 2009–2017. Als Stammzahl wird die Anzahl der lebenden Bäume und Sträucher ab 12 cm Brusthöhendurchmesser bezeichnet.

Häufigste Bäume im Schweizer Wald

BaumartStammzahl in MillionenVorrat in Millionen m3Vorrat pro Baum in m3
Fichte (Picea abies)183.90181.220.99
Buche (Fagus sylvatica)88.5276.300.86
Tanne (Abies alba)52.7963.661.21
Lärche (Larix decidua/kaempferi)27.1025.290.93
Bergahorn (Acer pseudoplatanus)24.0911.540.48
Esche (Fraxinus excelsior)21.7615.900.73
Waldföhre (Pinus sylvestris)11.5210.320.90
Edelkastanie (Castanea sativa)10.945.560.51
Hängebirke (Betula pendula)10.102.790.28
Grauerle (Alnus incana)7.601.320.17
Traubeneiche (Quercus petraea)5.794.610.80
Arve (Pinus cembra)5.722.860.50
Bergföhre (Pinus mugo)4.611.080.23
Mehlbeere (Sorbus aria)3.780.680.18
Winterlinde (Tilia cordata)3.621.710.47
Weiden (Salix sp.)2.770.600.22
Vogelbeere (Sorbus aucuparia)2.730.340.12
Kirschbaum (Prunus avium)2.710.960.35
Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia)2.360.480.20
Stieleiche (Quercus robur)2.203.381.54
Hagebuche (Carpinus betulus)2.130.790.37
Bergulme (Ulmus glabra)1.900.730.38
Schwarzerle (Alnus glutinosa)1.861.010.54
Sommerlinde (Tilia platyphyllos)1.660.990.60
Flaumeiche (Quercus pubescens)1.650.320.19
Eibe (Taxus baccata)1.420.200.14
Legföhre (Pinus mugo)1.380.120.09
Robinie (Robinia pseudoacacia)1.260.520.41
Zitterpappel (Populus tremula)1.250.630.50
Spitzahorn (Acer platanoides)1.220.740.61
Feldahorn (Acer campestre)1.040.230.22
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)0.871.341.54
Schneeballblättriger Ahorn (Acer opalus)0.820.220.27
Stechpalme (Ilex aquifolium)0.460.050.11
Nussbaum (Juglans regia)0.300.100.33
Traubenkirsche (Prunus padus)0.230.060.26
Schwarzpappel (Populus nigra) inkl. Hybriden0.200.683.40
Blumenesche (Fraxinus ornus)0.200.030.15
Schwarzföhre (Pinus nigra)0.190.251.32
Silber-, Graupappel (Populus alba/canescens)0.160.322.00
Roteiche (Quercus rubra)0.100.151.50
Zerreiche (Quercus cerris)0.080.050.63
Moorbirke (Betula pubescens)0.080.030.38
Elsbeere (Sorbus torminalis)0.080.040.50
Alpenerle (Alnus viridis)0.070.010.14
Strobe (Pinus strobus)0.060.132.17
Wildapfel (Malus sylvestris)0.050.010.20
Feldulme (Ulmus minor)0.040.010.25
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)0.030.010.33
übrige (Sträucher und übrige Baumarten)1.580.54 
Summe/Durchschnitt aller Gehölzarten496.98420.910.85

 

Ergebnisse des vierten Schweizerischen Landesforstinventars

Wie ist der Schweizer Wald beschaffen und wie verändert er sich mit der Zeit? Antwort auf diese Fragen gibt das Schweizerische Landesforstinventar LFI. Im Jahr 2020 sind die Ergebnisse des vierten Landesforstinventars (2009–2017) veröffentlicht worden (Ergebnisbericht). Ausgewählte Resultate werden bald auf waldwissen.net veröffentlicht.

 

(TR)