Die deutschen Ulmen werden nach dem Ulmensterben (Pilzerkrankung) nun von einem neuen Schadinsekt bedroht: Die Ulmenblattwespe (Aproceros leucopoda). Das Insekt befällt alle heimischen Arten der Gattung Ulmus, unabhängig von Alter und Standort und hat Deutschland nun über das Donautal von Österreich her erreicht. Nachgewiesen wird die Wespe in Osteuropa seit 2003, in Österreich seit 2009. Bei ihrem Reifungsfraß frisst die Larve der Ulmenblattwespe einen charakteristischen Zickzack-Gang ins Blatt (Abb. 1). Dieser Fraß kann zu einem Zurücksterben der Belaubung und damit zum Verlust von Blattmasse führen. Der Erfolg der als invasiv eingestuften Art gründet sich auf ihre ungeschlechtliche Vermehrung und die Entwicklung von bis zu vier Generationen pro Jahr. Natürliche Feinde sind nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass die Art wahrscheinlich den größten Teil des europäischen Ulmen-Verbreitungsgebietes besiedeln wird.