Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising hat im Juni 2005 das Merkblatt Nr. 18 "Starke Wurzeln – stabile Wälder" herausgebracht. Die aktuelle Auflage erschien im November 2020. Das Merkblatt erläutert die Bedeutung der Wurzel für die Stabilität von Bäumen und beschreibt, wie sich Fehler bei der Pflanzung und ihre sehr negativen Auswirkungen Jahrzehnte später vermeiden lassen.

Wurzeldeformationen – ein Stabilitätsrisiko

Wurzeldeformationen, das heißt verkrümmte und gebogene Wurzeln, verhindern eine gute Verankerung der Bäume im Boden. Dadurch verringert sich die Stabilität. Das Risiko eines frühzeitigen Ausfalls durch Windwurf oder Schneedruck steigt. Auf diese Weise können Wurzeldeformationen die Produktionsziele eines Forstbetriebes massiv gefährden.

Wurzeldeformationen – nicht zu erkennen

Wurzeldeformationen verringern das Sprosswachstum nur bei extremer Ausprägung. An der Wuchsform des Stammes sind sie nicht festzustellen. Daher können Wurzeldeformationen oberirdisch nicht erkannt werden.

Die Konsequenz lautet daher: Vermeiden, vermeiden, vermeiden. Die Umsetzung lässt sich in sieben praktischen Empfehlungen zusammenfassen.

Abb. 2: Auch nach Jahren wachsen sich Fehler nicht mehr aus. Links: 10-jährige Esche mit Lochbohrverfahren, rechts 8-jährige Fiche mit der Winkelpflanzung. Auch nach vielen Jahren wachsen keine Wurzeln in die Tiefe (Foto: LWF).