Auf den gut mit Nährstoff und Wasser versorgten Standorten stellen die Edellaubbaumarten gute und auch betriebswirtschaftlich interessante Baumarten dar. Anders sieht es auf sauren, trockenen Stand­orten aus (Abbildung 1). Hier ist die Douglasie eine äußerst wertvolle Baumart, auf die in Zukunft kaum verzichtet werden kann.

Die Douglasie bietet sich vor allem für jene sauren Stand­orte an, die vor wenigen Jahrzehnten noch mit kiefer­reichen Beständen bestockt waren, in der Zwischenzeit aber meist in fichtendominierte Bestände umgewandelt wurden. In Oberösterreich sind dies vor allem die unteren Bereiche des Mühlviertels, der Weilhartsforst, Randlagen des Kobernaußerwaldes und des Hausrucks. Hier erreicht die Douglasie in Vergleich zu allen anderen Baumarten die größten betriebswirtschaftlichen Vorteile (Mehrzuwachs zur Fichte 30 – 50%, zur Weißkiefer 100%).

Auf das Gesamtvolumen kommt es an

Das beste absolute Wachstum zeigt die Douglasie in der Flyschzone und auf sehr guten Fichtenbonitäten im Mühlviertel. Die Douglasie wird hier in 100 Jahren knapp über 50 m hoch; dennoch ist auf diesen Hochleistungsstand­orten die Überlegenheit der Douglasie im Vergleich zur Fichte mit etwa 2 Vfm/ha/Jahr relativ gering. Die mächtigen Douglasienstämme täuschen eine größere Überlegenheit vor. Die Stammzahl ist im Vergleich zur Fichte wesentlich geringer und der Ernteverlust aufgrund der dicken Borke wesentlich höher.

Bereits früh mit Douglasienanbauten in Oberösterreich begonnen

Die ersten Douglasien wurden in Oberösterreich um 1890 angebaut. Besonders hervorzuheben ist der Bestand in Reindlmühle, der - bevor er weitgehend genutzt wurde – vom Bundesforschungs- und Aus­bildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (früher: Forstliche Bundesversuchsanstalt) über 100 Jahre ertragskundlich untersucht wurde.

Ein weiterer interessanter Douglasienbestand befindet sich im Böhmerwald auf einer Seehöhe von 920 m. Der Bestand weist eine ausgezeichnete Vitalität auf, verjüngt sich sehr gut. Die Zuwächse sind in etwa vergleichbar mit Fichte; dieser Bestand zeigt sehr gut, dass in Ober­österreich ein Douglasienanbau auch in Lagen bis 900 m sinnvoll sein kann.

Weitläufige Bestände im Bezirk Perg

Die größten Douglasienbestände in Oberösterreich befinden sich im Revier Klingenberg des Domkapitels Linz im Bezirk Perg. Die Douglasie wurde hier in größerem Ausmaß um 1900 eingebracht und erreicht in Seehöhen von etwa 600 bis 700 m ausgezeichnetes Wachstum (Abbildung 3: 103-jährige Douglasie in Klingenberg/Perg) und sehr gute Qualitäten (Spitzenhöhe von 57,9 m in 103 Jahren).

Jedes Jahr werden in diesem Forstbetrieb rund 300 fm Douglasienholz genutzt. Probleme mit dem Holzabsatz gab es nur am Anfang; inzwischen ist die Douglasie sehr gesucht und erzielt höhere Preise als die Fichte.

In der Umgebung der Altdouglasien kommt reichlich Douglasiennaturverjüngung auf. Der Lichtbedarf der Douglasien-Verjüngung ist höher als bei Tanne, aber geringer als bei Fichte. Die Bestandesbilder bestärken die Vermutung, dass sich die Douglasie für dauerwaldartige Bestockungen sehr gut eignen würde. Eine ältere Naturverjüngungsfläche hat bereits Baumhöhen bis über 20 m erreicht; sie hat sich sehr gut differenziert und weist eine ausgezeichnete Qualität mit sehr feinastigen Individuen auf.

Im letzten Jahr wurden die Z-Stämme ausgewählt und auf 9 bis 10 m geastet. Ziel ist die Erzeugung von wertvollem Douglasien­holz in 100 bis 120 Jahren.
Zahlreiche Gruppen von Altdouglasien demonstrieren auch bei vielen anderen Forstbetrieben die Möglichkeiten dieser Baumart. Starke Unterschiede in der Astigkeit und in der Ausbildung der Borke lassen sich meist auf unterschiedliche Herkünfte zurückführen.

In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war in Oberösterreich eine weitere Douglasienanbauwelle festzu­stellen. Danach ebbte der Anbau leicht ab. In den letzten Jahren stieg der Anteil der Douglasie wiederum an. Ihr Anteil ist aber mit rund 3 % am gesamten Forstpflanzenmarkt relativ gering.

Nicht auf Kalk-Standorten und schweren Böden anbauen

Misserfolge mit Douglasie in Oberösterreich waren neben jenen, die genetisch bedingt waren, vor allem auf ungeeignete Standorte zurückzuführen. Neben den Standorten mit freiem Kalk im Oberboden versagt die Douglasie auch auf den schweren, ebenen pseudovergleyten Böden des Alpenvorlandes.

Zwar wächst die Douglasie auf diesen Böden sehr schnell; sie bildet aber hier nur ein sehr kleines Wurzelsystem aus. Dementsprechend hoch ist die Windwurfgefährdung (Abbildung 2: Auf dichten Böden wie ausgeprägten Pseudogleyen ist die Windwurfgefahr enorm hoch). Teilweise wurden schon Bäume in Beständen mit 5 m Oberhöhe vom Wind geworfen. Auf diesen Standorten sollte daher diese Baumart keinesfalls angebaut werden. Probleme mit Schütte traten immer wieder in luftfeuchten Lagen auf.

Wirtschaftlich interessante Baumart

Zusammenfassend kann man für Ober­österreich feststellen, dass die Douglasie auf geeigneten Standorten (und dies ist die wichtigste Bedingung) eine wirtschaftlich sehr interessante Baumart darstellt. Auf trockenen und sauren Standorten gibt es sogar nur wenige Alternativen zu dieser Baumart.