Die nachhaltige Erzeugung von Energie gewinnt an Bedeutung. Jahrzehnte lang dominierten fossile Brennstoffe den Energiemarkt. Klimaschutz, ein zunehmender Bedarf und sachpolitische Maßnahmen bewirkten eine massive und anhaltende Verteuerung von Heizöl und Gas.

In waldreichen Ländern wie Österreich bietet sich die Nutzung von Bioenergie als Alternative an. Für die Gewinnung von Wärmeenergie wird seit Menschen Gedenken Holz eingesetzt. Nachhaltig, volkwirtschaftlich und CO2-neutral. Die gewonnene Wärmemenge hängt vom technischen Umfeld und von den Holzeigenschaften ab.

Buchen-Brennholz hat hervorragende Eigenschaften

Rotbuche zählt volumsbezogen zu den Holzarten mit einem sehr hohen Energieinhalt. Ein Raummeter (RMM) Buchenholz hat zirka 40 % mehr Energieinhalt als ein Raummeter Fichtenholz. Gute Emissionswerte bei der Verbrennung und ein geringer Aschenanteil sind weitere positive Eigenschaften. Allerdings möchten diese guten Eigenschaften gepflegt werden.

Buchenholz sollte möglichst bald nach der Fällung gespalten oder aufgehackt werden. Abgesticktes Buchenholz weist einen geringeren Energiegehalt auf. Klar definierte Preisabzüge sind die Folge. Ökonomisch drängt sich die Frage auf, "in welcher Form kann Buchenenergieholz am Besten vermarktet werden?"

Hohe Wertschöpfung bei Scheit- und Stückholz

Kachelöfen, Etagenheizungen und Zentralheizungsanlagen mit Holzbefeuerung haben speziell im ländlichen Raum Tradition. Zudem garantiert die einfache Herstellung von Stückholz eine viel geschätzte Unabhängigkeit gegenüber Lieferanten.
Mit zunehmend komfortableren Heizanlagen und einer Renaissance von Kachelöfen veränderte sich auch das Heizverhalten in der Stadt. Holz ist wieder gefragt.

Im Windschatten der steigenden Energiepreise konnte sich Stückholz in einem Preisbereich positionieren, der sowohl von Käufern als auch Verkäufern als fair eingeschätzt wird. In der laufenden Heizperiode 2006/2007 kann die Nachfrage nach trockenem Buchenbrennholz nur schwer befriedigt werden.

Zusammenarbeit mit Maschinenring steigert Gewinn

Viele Waldbauern erachteten früher den Handel mit Brennholz als unrentabel. Grund war neben dem schlechten Holzpreis die kostspielige Holzernte. Teilmechanisierte Holzernteverfahren im Sortimentsverfahren mit Geräten und Maschinen, die nicht immer dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, verteuern die Holzernte erheblich. Trotz niedriger Stundensätze für Mensch und Maschine liegen die Kosten zirka 30 % über jenen von Forstbetrieben und Holzschlägerungsunternehmen.

Verzichtet ein Brennholzbauer auf die Wertschöpfung bei der Holzernte, kann er durch Einsatz des Maschinenringservices günstigere Holzerntekosten erreichen. Maschinenringe sind sowohl personell als auch maschinell gut ausgestattet und preislich auf dem Niveau von professionellen Holzschlägerungsunternehmern. Durch die besseren Erlöse und den Steuervorteil für pauschalierte landwirtschaftliche Betriebe kann dieses Manko großteils ausgeglichen werden.
Ein Meter lange Scheiter, zwei Jahre getrocknet, werden derzeit um 66 Euro inklusive Ust./RMM, ofenfertiges Stückholz wird um 75 Euro inklusive Ust./RMM gehandelt. Nach Abzug der Unkosten bleibt dem Waldbauer ein Deckungsbeitrag zwischen 25 und 30 Euro/RMM.

Mit geschickter Verkaufstaktik oder geleisteten Sonderwünschen, wie zum Beispiel die Lieferung als dekorativer Holzstoss, kann der Erlös noch einmal kräftig gesteigert werden. Waldbauern und Maschinenringe können ihre Arbeitskraft im Vergleich zu Forstbetrieben oder Unternehmern günstiger anbieten, da sie bei der Preisgestaltung keine Rücksicht auf Lohnnebenkosten und Umsatzsteuer nehmen müssen.

In Forstbetrieben und Holzernteunternehmen wird das Rationalisierungspotenzial voll ausgeschöpft. Durchschnittliche Holzerntekosten bei hoch- oder vollmechanisierten Holzernteverfahren liegen zwischen 21 und 26 Euro/FMO (Festmeter mit Rinde, ohne Rinde gemessen). Bei der Weiterverarbeitung zu Scheit- oder Stückholz wird ebenfalls auf leistungsfähige Maschinen, wie zum Beispiel dem Posch Spaltfix K-500, zurückgegriffen. Durchschnittlich bereiten solche Maschinen 10 – 15 RMM Stückholz/h auf. Dank dieser Leistung wirken sich die hohen Personalkosten nicht auf die Stückkosten aus. Die Aufbereitungskosten vollmechanisierter Brennholzlinien liegen bei durchschnittlicher Auslastung rund 50 % unter den Kosten der teilmechanisierten Aufbereitung, wie sie bei Waldbauern und Maschinenringen üblich ist.

Buchenhackschnitzel unter ihrem Wert gehandelt?

Da der Steuervorteil beim Verkauf nicht voll genutzt werden kann, müssen bei buchführenden Betrieben die Erlöse um 10 % niedriger angesetzt werden als bei pauschalierten Waldbauern. Bei Scheitholz werden sehr gute Erlöse erzielt. Bei Stückholz kann jedoch der volle Rationalisierungseffekt genutzt werden, Deckungsbeträge um 40 Euro/RMM sind normal. Ein absoluter Spitzenwert.

Reine Buchenhackschnitzel werden in Österreich selten angeboten. Natürlich bietet die Buche in Form von Hackschnitzel die selben Vorteile wie als Stückgut. Kostensteigernd bei dieser Variante sind die Trocknung und das damit notwendige Spalten der langen bzw. starken Sortimente. Buchenholz muss sorgsam gespalten und in Kreuzstößen getrocknet werden. Der Wassergehalt des Hackguts ist für Güte und Energieausbeute ausschlaggebend. Bei Hackgut ist ein Wassergehalt von 25 % ideal. Waldfrisches Buchenholz enthält rund 50 % Wassergehalt, was einen deutlich geringeren Nutzungsgrad zulässt.

Ist jemand in der glücklichen Lage, veredeltes Holz in Form von Energie [kWh] zu verkaufen, so steht man auf der Gewinnerseite. Umgerechnet auf Schüttraummeter (SRM), der üblichen Verkaufseinheit von Hackschnitzeln, sind Preise um 30 Euro/SRM zu erzielen.
Leider gibt es für Buche noch keine eigene Hackschnitzel-Preistabelle und so werden Hackschnitzel, egal welcher Zusammensetzung, höchstens um 22 Euro exklusive Ust./SRM gehandelt. Bei diesen Preisen ergibt sich ein Erlös um 7 Euro/SRM, verglichen mit Stückholzgut ein Preisverlust von über 50 %. Bei Waldbauern mit teilmechanisierter Holzernte und leistungsschwachen Anbauhackern tendiert der Erlös überhaupt gegen Null.

Atro-Tonnen als neue Verrechnungseinheit?

Momentan können Buchenhackschnitzel nur über die Verrechnung der abgegebenen Nutzenergie gewinnbringend vermarktet werden. Sollte in Zukunft neben der Feuchtigkeit auch die Holzart und der Energiewert zur Bewertung herangezogen werden oder wird die Verrechnungseinheit auf Atro-Tonnen umgestellt, dann wird die Nutzung von Buchenhackgut als Energieträger für den Erzeuger interessant.