Lebensraum

In der Schweiz ein Charaktervogel der Laubwälder, insbesondere der Buchenwälder. Taucht spärlich und lokal auch im Tannen-Buchenwald des Juras, des Mittellandes und der Nordalpen auf. Die Brutvorkommen in den höher gelegenen Walliser und Bündner Tälern liegen in Lärchen(misch)wäldern und scheinen von Massenvorkommen des Lärchenwicklers abhängig zu sein. Hochwälder mit gering ausgeprägter Strauchschicht (Hallenwälder), die zur Brutzeit aber schattig sind, werden bevorzugt. Oft Wälder in Hanglagen sowie Schluchtwälder.

Anspruch an Fläche

Reviergrössen: 1–3 ha

Nahrung

Hauptsächlich Insekten verschiedener Entwicklungsstadien und Spinnen. Hält sich bei der Nahrungssuche häufig im unteren Kronenbereich auf.

Gefährdung

Die Gründe der negativen Bestandsentwicklung können zurzeit nur vermutet werden. Starke Rückgänge in siedlungsnahen Wäldern deuten auf einen Zusammenhang mit intensiver Freizeitnutzung der Wälder hin.

Förderung

Der Waldlaubsänger ist eine jener Arten, deren Ansprüche mit dem naturnahen Waldbau allein nicht gedeckt werden können. Als notwendige Ergänzung zu den übrigen Naturschutzinstrumenten ist der Waldlaubsänger auf ein Artenförderungsprogramm angewiesen. Massnahmen können allerdings erst ergriffen werden, wenn die Rückgangsursachen geklärt sind.

Verbreitung in der Schweiz

Im Mittelland, im Jura und im Tessin weit verbreitet. Verbreitungsschwerpunkt liegt im Westjura und im Gebiet Nordjura-Hochrhein. Im Alpeninnern vorwiegend in den Haupttälern, stellenweise auch weit in die Nebentäler hinein. Im Tessin bis in die Gegend von Airolo und Olivone. Schwerpunkt der Höhenverbreitung in der kollinen und unteren Montanstufe, meist unter 1000 m.

Wichtigste Merkmale: Brust satt zitronengelb, Bauch weiss. Oberseite gelbgrün. Gelber Überaugenstreif.

Grösse und Gewicht: 13 cm, 7–12 g

Ähnliche Arten: Grösser und lebhafter gefärbt als Zilpzalp und Fitis.

Brutort: Am Boden in einem Kunstvolle Kugelbau.

Gelege: 1 Gelege à 6–7 Eier

Brutdauer: 13 Tage

Nestlingsdauer: 12 Tage

Zugverhalten: Langstreckenzieher; Nachtzieher

Bestand in der Schweiz: 5’000-7'500 Paare

Trend: Der Bestand hat seit 1993–1996 um rund 50 % abgenommen, scheint sich aber seit etwa 2010 auf tiefem Niveau stabilisiert zu haben. Regionale Erhebungen zeigen noch massivere Einbrüche.

Rote Liste Schweiz: Verletzlich VU

(TR)