Lärche tritt auf Standorten mit einer Jahresmitteltemperatur zwischen -2 °C bis zu etwa 10 °C auf, findet daher mit zwei bis drei Monaten Vegetationszeit das Auslangen. Sie ist im zentralalpinen Bereich unempfindlich auch gegen scharfe Fröste von -20 °C bis -30 °C. Die Jahresmenge der Niederschläge spielt für die Lärche eine geringe Rolle, als obere Verbreitungsgrenze werden 2.000 bzw. 2.300 mm, als Untergrenze 500 bzw. 650 mm angegeben. Dem­entsprechend weit ist auch die Höhenspreitung des natürlichen Auftretens im Alpenraum von mittelmontan (eventuell submontan) bis hochsubalpin.

Im sommerwarmen Osten stößt die Lärche offensichtlich eher als Fichte oder Buche (aber auch Tanne) an ihre klimatische Trockengrenze, da sie einen höheren Wasserverbrauch als diese Baumarten hat. Sie fehlt auf extrem (boden)trockenen Standorten und wird dort von der Kiefer abgelöst. Die Lärche ist sehr lichtbedürftig und benötigt eine hohe Anzahl von Strahlungstagen (mehr als 100).

Wichtige Pionierbaumart im Gebirge

Die Lärche wächst weitgehend unabhängig von Gestein und Bodentyp, die Ansprüche an Nährstoff- und Basenversorgung sind gering. Sie ist eine wichtige Pionierin auf Rohböden, trocken­gelegten Alluvionen, auf eisfrei gewordenen Moränen, in Lawinenzügen und Bachrunsen und tritt auch auf Blockschutt auf. In den meisten Waldgesellschaften innerhalb ihres natürlichen Verbreitungs­gebietes in den Alpen tritt die Lärche als typische Pionierbaumart auf, die in der Sukzession nachfolgend durch Fichte oder Zirbe verdrängt wird. Lediglich in randalpinen Dauergesellschaften außerhalb des Zirbenareals bzw. in den künstlich entstandenen Lärchenwiesen im montanen-subalpinen Fichtenmischwaldgebiet kann die Lärche ihre Dominanz beibehalten.

Innerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes wird die Lärche überwiegend naturverjüngt. Größere Freiflächen und Mineralboden begünstigen die Naturverjüngung, so kann Bodenverwundung die Ansamung entscheidend verbessern. Üppige Bodenvegetation und stärkere Streuauflagen führen hingegen zu Lichtkonkurrenz und ungünstigen Feuchtigkeitsbedingungen im Keimsubstrat und setzen der Ver­jüngung Grenzen - noch verstärkt durch die eher seltenen Mastjahre.

Meist gemeinsam mit Fichte

Die Lärche ist eine wichtige Mischbaum­art zur Anreicherung und Stabilisierung fichtenreicher Bestände, sie dient wesentlich als Pionierbaumart zur Wiederbestockung von größeren Katastrophenflächen und als wichtige Schutzwaldbaumart an der Waldgrenze, bietet allerdings viel geringeren Lawinenschutz als Fichte oder Zirbe. Die Lärche hat einen hohen Lichtbedarf, ist sowohl gegen Überschirmung als auch seitliche Einengung ihrer Krone überaus empfindlich. Bei der Ver­breitung der Lärche spielt daher die Konkurrenz durch andere Baumarten eine wesentliche Rolle.

Lärche außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes

Interessante Holzeigenschaften, das für eine Pionierbaumart typische schnelle (Höhen-)Wachstum in der Jugend, geringe Nährstoffansprüche, hohe Widerstandsfähigkeit gegen Sturm und Schnee sowie ein breites ökologisches Spektrum führten bereits früh zu einer Verbreitung weit über die Grenzen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes hinaus. Im künstlichen Anbaugebiet wird die Lärche zur Verbesserung der Leistungs­fähigkeit von Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern herangezogen. Über den Anbauerfolg entscheiden neben der Standortwahl vor allem die geeignete Herkunft und eine zweckmäßige waldbauliche Behandlung.

Innerhalb des natürlich alpinen Areals ist bei der Herkunftswahl auf die Seehöhe zu achten. Neben zugelassenen Saatgutbeständen kann auch Ver­mehrungsgut der Samenplantagen

  • LäP4 (1.1, 2.1/hm)
  • LäP5 (1.3, 2.2/mm)
  • LäP8 (1.1, 1.2/hm)
  • LäP9 (1.1, 1.2/hm)

für die Innen- bzw. Zwischenalpen verwendet werden. Für den Anbau außerhalb des Alpenraums ist die Herkunftsfrage bei dieser Baumart besonders relevant. Der außeralpine Anbau ist in hohem Maße von der Wüchsigkeit, Schaftform und Krebsresistenz abhängig. Grundsätzlich sind alle Hochlagenherkünfte für den außeralpinen Anbau aufgrund der Spätfrostgefahr, Starkastigkeit und Mattwüchsigkeit ungeeignet.

Eine besondere Rolle nehmen für den außeralpinen Anbau Plantagen ein. Die beste Herkunft für die nördlichen Kalkalpen im Höhenbereich 800 - 1200 m ist LäP1 (4.1, 4.2/mm). Sie sollte in diesem Höhenrahmen +/- 200 m jeder anderen Herkunft vorgezogen werden.

Um starkes Lärchenwertholz gezielt produzieren zu können, ist konsequente Kronenpflege unumgänglich. Eine Vernachlässigung der Kronenpflege führt zu kurzkronigen Individuen mit mäßigem Zuwachs und reduzierter Vitalität. Astungsmaßnahmen können mithelfen, die Holzqualität zu verbessern. Im Buchen­wald kann eine Beimischung von Lärchen (gruppen- bis horstweise Einbringung) den Bestandeswert stark steigern. Der Vorteil liegt darin, dass Pflegeblöcke mit inner­artlicher Konkurrenz entstehen, in denen man Eingriffe zum baumartenspezifisch richtigen Zeitpunkt durch­führen kann.

Waldbauliche Behandlung

Der optimale Zeitpunkt für die Erstdurchforstung ist bei der frühdyna­mischen Lärche wesentlich früher als bei der spätdynamischen Buche. In fichtenreichen Wäldern tritt die Lärche aufgrund häufiger natürlicher Ansamung und ähnlicherem Wachstumsverlauf meist in Einzelmischung auf. Wird sie von der schnell wachsenden Fichte seitlich bedrängt, ist eine frühzeitige Freistellung unbedingt erforderlich. Starke Kronenpflege ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Lärchenwirtschaft, dies trifft für die Einzelmischung ganz be­sonders zu.

Die Lärche begünstigende Standortsverhältnisse wie höhere Seehöhe oder trockenere Südhänge ge­währen ihr auch noch im höheren Alter einen Wuchsvorsprung gegenüber der Fichte und dadurch ein etwas "entspannteres" Konkurrenzverhältnis. Größere Lärchenhorste oder gar Lärchenrein­bestände vor allem außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes neigen wegen der lichtdurchlässigen Krone besonders zur "Bodenverwilderung" bzw. Aushagerung. Hier ist ein Nebenbestand aus Schattbaumarten (Buche, Hainbuche) jedenfalls vorteilhaft.

Für die künstliche Begründung reichen 1.500 – 2.000 Pflanzen pro Hektar aus. Zum einen um die Ent­wicklung der Astdurchmesser möglichst gering zu halten, zum anderen ge­nügend Auswahlmöglichkeit bei den Z-Bäumen zu haben. Ein- oder zwei­jährige, unverschulte Sämlinge können in Verbänden mit Abständen von zwei bis drei Metern zwischen und zwei bis drei Metern in der Reihe sowohl im Herbst als auch im Frühjahr ausgebracht werden.

Frühzeitige Pflegeeingriffe

Als typische Vertreterin einer früh­dynamischen Baumart kulminiert der Höhenzuwachs (6 – 15 Jahre) und auch der Volumenzuwachs (25 – 35 Jahre) bei der Lärche relativ früh und dement­sprechend sind nur frühzeitige Eingriffe sowohl bei Läuterung als auch Durch­forstung zielführend. In der Läuterungsphase (Dickung bis frühes Stangenholz) werden in erster Linie Lärchen mit schlechten Stamm­formen und kranke Individuen ent­nommen. Bei höherer Begründungsdichte und der daraus resultierenden stärkeren innerartlichen Konkurrenz können auch schon in dieser Phase Z-Bäume ausgewählt und Konkurrenten entnommen werden. Zügiges Höhenwachstum und möglichst voller Lichtgenuss der Krone sind in der Dickung und im Stangenholz entscheidend. In diesen beiden Phasen sollten auf die Kronenlänge 50 – 70 Prozent der Baumhöhe fallen. Im Baumholz sollte das Kronenprozent immer noch 40 – 50 Prozent betragen.

Zur Produktion von starkem Lärchenwertholz werden ab einer Oberhöhe von 10 – 12 m im Zuge der Durchforstung Z-Bäume ausgewählt und gefördert. Bei der Lärche ist ein Kronendurchmesser von 8 – 10 m anzustreben, woraus sich 100 bis maximal 150 Z-Bäume pro Hektar ergeben. Bis zu einer Oberhöhe von ca. 20 m wird intensiv durchforstet, später im Baumholzstadium sollte nur mehr ein geringes Eingreifen erforderlich sein. Die Erhaltung einer ausreichenden Kronenlänge über alle Altersphasen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Lärchen­wertholzzucht. Denn nur Bäume mit großen Kronen können in einem wirtschaftlich interessanten Zeitraum dicke Stämme produzieren und starke Durchmesser wiederum sind die Voraussetzung für gute Verkaufserlöse.

Schäden und Gefährdungen

Sie ist kaum sturmgefährdet und gilt als schneebruchsicher. In den letzten Jahren waren allerdings wieder großflächig auffallende Schäden an Lärchen in ganz Österreich zu beobachten. Dafür verantwortlich sind in unterschiedlicher Zusammensetzung neben einem massiven Auftreten der Lärchenknospengallmücke (Dasyneura kellneri) vor allem alt­bekannte Schadfaktoren wie Lärchen­nadelminiermotte (Coleophora laricina), Lärchennadelknickläuse (Adelges spp.), sowie die Lärchenschütten (Meria laricis, Mycosphaerella laricina und Hypodermella laricis). Im alpinen Bereich ist auch der Lärchenwickler (Zeiraphera diniana) vertreten. Regional tritt immer wieder der Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) sowie der Lärchenbock (Tetropium gabrieli) sowie an jüngeren Pflanzen der Lärchenkrebs (Lachnelulla willkommii) verstärkt auf. Problematisch für Jungpflanzen sind Fraß­schäden durch den Großen Braunen Rüsselkäfer (Hylobius abietis).

Die selektive Bevorzugung beim Verfegen vor allem durch Rehwild kann zum vollständigen Ausfall von nur vereinzelt vorkommenden Lärchen führen, wenn nicht geeignete Schutzmaßnahmen angewandt werden.

Holzeigenschaften und -verwendung

Lärchenholz besitzt einen relativ schmalen, hellen Splint und einen hellbraunen bis rotbraunen Kern. Der ausgeprägte Farbunterschied zwischen Früh- und Spätholz bewirkt auf den Längsflächen eine ausdrucksvolle Fladerung. Es besitzt sehr gute Elastizitätswerte und ist von hoher Zähigkeit. Die Holzeigenschaften sind vom Standort abhängig (Gebirgslagen, Tieflagen).

Das mittelharte Holz ist relativ gut zu trocknen und zu be­arbeiten. Der hohe Harzgehalt des Holzes kann allerdings leicht zum Verschmieren der Werkzeuge und Maschinen führen. Es gehört zu den witterungsbeständigsten heimischen Nadelhölzern, hat aber bei weitem nicht die Dauerhaftigkeit von Eiche oder Robinie.
Das Holz der Lärche wird in Form von Rundholz, Schnittholz und Furnier verarbeitet und wird sowohl im Außen- als auch im Innenbereich verwendet. Es wird als Bauholz, aber auch im Boots-, Brücken- und Wasserbau eingesetzt. Außenverkleidungen aus Lärche, die man vergrauen lässt, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Es gehört zu den bevorzugten Holzarten für die Her­stellung von Dachschindeln. Im Innenbereich wird es für Fenster, Türen, Fußböden, Verkleidungen und im Möbelbau verwendet.