Bodenschutzkalkung

Sächsische Waldböden sind gebietsweise tief reichend versauert. Um die Nachhaltigkeit der Bodenfunktionen zu sichern und Gefahren für die Waldökosysteme auszuschließen, werden in Sachsens Wäldern seit 1986 Bodenschutzkalkungen als Kompensationsmaßnahme durchgeführt. Die Versauerung betrifft hauptsächlich die Böden der Standortsregionen Mittelgebirge und Hügelland. Somit ist die Ausbringung von kohlensauerem Magnesiumkalk besonders auf diesen Flächen relevant.

Aufwändige Archivarbeit

Die Datenarchivierung des Kalkungsvollzugs erfolgte bisher in Form von Durchführungsnachweisen, Kalklieferscheinen, Labor-Prüfberichten der Kalkqualitätskontrollen, Belegen über Verteilungsmessungen, Vertragsunterlagen und analogen Karten. Zudem lagern die Nachweise sehr dezentral in den Archivien der Forstbezirke sowie dem Sächsischen Staatsarchiv, sodass eine dauerhafte Datenverfügbarkeit fraglich und die landesweite Auswertung langwierig ist. In aufwändiger Archivarbeit wurde der Kalkungsvollzug von 1986 bis 2004 digital erfasst und liegt nunmehr als landesweit einheitliche Dokumentation von Geometrie- und Sachdaten vor. Diese trägt der Forderung eines zukunftsorientierten Datenmanagements Rechnung.

Basis für Geodatenbanken

Als Basis für forstliche und umweltrelevante Geodatenbanken wurden die geografischen Informationen im universell nutzbaren Shape-Format gespeichert und die Sachdaten zum Kalkungsvollzug als SQL-Server Datenbank abgelegt.

Auf Basis der Geometriedaten zur Waldeinteilung wurden eigenschaftsreine Kalkungspolygone mit einer Identifikationsnummer, bestehend aus einer Ziffernfolge mit Kalkungsjahr und fortlaufender Nummer, generiert. Die hierzu existierenden Sachdaten dienen der Konkretisierung und Beschreibung der gekalkten Waldflächen. Für diese können Angaben zur Dosis pro ha, der Ausbringungsart, der Besitzform, der Kalksorte sowie dem Kalkungszeitraum nunmehr rasch ausgewertet werden. Weiterhin sind in der Datenbank Angaben zu den Kalkeigenschaften aus entsprechenden Laboranalysen dokumentiert.

Wirkungsanalyse möglich

Die umfassende Dokumentation der Bodenschutzkalkung in den sächsischen Wäldern mit den Mitteln und Methoden eines zukunftsweisenden Datenmanagements stellt nicht nur die Informationsgrundlage für die weitere Kalkungsplanung dar. Im Bereich der Umweltforschung ist sie eine unverzichtbare Grundlage ökologische Wirkungsanalysen.

Literatur

Sächsische Landesanstalt für Forsten (2000): Leitfaden Forstliche Bodenschutzkalkung in Sachsen, Schriftenreihe der sächsischen Landesanstalt für Forsten, Heft 21, Graupa