Lebensraum

Braucht ein gutes Höhlenangebot (Schwarzspechthöhlen!), einen deckungsreichen Tageseinstand und unterholzfreie, kleinsäugerreiche Jagdflächen. Bevorzugt alten, hochstämmigen und mit Laubbäumen durchsetzten, gut strukturierten Nadelwald. Besiedelt aber auch reine Fichtenwälder mit verschiedenen Altersklassen.

Anspruch an Fläche

Bei gutem Kleinsäugerangebot siedeln Revierinhaber gerne in Rufkontakt (1 Paar/km2, bei gutem Nahrungsangebot manchmal dichter).

Nahrung

Kleinnager (zur Brutzeit vor allem Langschwanzmäuse), Spitzmäuse, daneben auch Vögel bis Drosselgrösse. Raufusskauzbestände variieren mit den schwankenden Kleinsäugerbeständen.

Verhalten

Kann in Spätwinternächten stundenlang rufen. Zur Brutzeit wird der Beuteüberschuss in Höhlen, Astgabeln oder auf Baumstümpfen deponiert. Bei hohem Nahrungsangebot kann sich ein Männchen mit bis zu drei Weibchen verpaaren. Je nach Beutetierangebot kann es zu grossräumigen Zu- und Abwanderungen kommen.

Förderung

  • Fördern von reich gegliederten, störungsarmen Altholzbeständen
  • Erhöhen der Umtriebszeiten
  • Erhalten von Höhlenbäumen

Der Raufusskauz nutzt Schwarzspechthöhlen und profitiert somit auch von Massnahmen für den Schwarzspecht

Verbreitung in der Schweiz

Brütet in den subalpinen Nadelwäldern des Juras, der Voralpen und der Alpen mit Verbreitungsschwerpunkt oberhalb von 1200 m, im Jura ebenfalls in hochmontanen Buchenwäldern ab 1000 m. In mäusereichen Jahren auch tiefer. Fehlt in der Nordostschweiz weitgehend.

Wichtigste Merkmale: Kleine Eule mit verhältnismässig gross scheinendem Kopf. Iris gelb. Gesichtsschleier hell. Oberseite dunkel graubraun, weiss getupft. Helle Unterseite. Zehen dicht weiss befiedert (Name!). Beide Geschlechter gleich. Jungvögel sind einfarbig dunkelbraun. Geradliniger Flug.

Grösse und Gewicht: 25 cm, 90–210 g

Ähnliche Arten: Sperlingskauz: Kleiner Gesichtsschleier nur angedeutet und eher wellenförmiger Flug. Steinkauz: In tieferen Lagen bis 600 m. Bewohner der offenen (Kultur-)Landschaften. Teilweise tagaktiv.

Brutort: Baumhöhlen (häufig Schwarzspechthöhlen!)

Gelege: 1 Gelege à 3–7 Eier

Brutdauer: 25–32 Tage

Nestlingsdauer: 28–36 Tage

Zugverhalten: überwiegend Standvogel

Bestand in der Schweiz: 1000-3000 Paare

Trend: Aufgrund des schwankenden Angebots an Mäusen zeigt der Bestand lokal starke Schwankungen. Langfristig zeigt sich im Jura ein starker Rückgang ab. In den Alpen sind Bestandsveränderungen nicht bekannt.

Rote Liste Schweiz: Potenziell gefährdet

(TR)