Der Waldbewirtschafter wird vor den Folgen des Klimawandels den Kopf nicht in den (Wüsten-)Sand stecken können. Denn sicher ist: wüsten­artige Bedingungen werden in unseren Breiten nicht vorherrschen, Panik ist nicht angebracht. Der Alpenraum erwärmt sich jedoch derzeit rascher als Europa oder die Welt, sagen viele Wissenschaftler.

Der Waldbewirtschafter muss jetzt schon viele Entscheidungen unter ge­wissen Unsicherheiten und Rahmenbedingungen treffen. Der Klimawandel kommt nun hinzu. Diesen muss er künftig bei seiner Risikoab­schätzung berück­sichtigen (Mit welcher Baumart verjünge ich? Mit welchem Saat- oder Pflanzgut?). In diesem Dossier versuchen Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, den Klimawandel und seine Aus­wirkungen auf die Forstwirtschaft aus ihrem Fachbereich heraus zu beleuchten und Empfehlungen für Maßnahmen zu geben.

Steigt Gefährdungspotenzial durch Schädlinge?

Wenn sich Temperaturen und Niederschläge ungünstig verändern, dann steigt auf gewissen Standorten das Risiko für die forstlich wichtige Baumart Fichte, da sie einerseits physiologisch geschwächt wird und andererseits Schädlinge günstigere Bedingungen vorfinden. In welchen Regionen ist also das Gefährdungspotenzial für Fichte unter der angenommenen Klimaveränderung höher als bisher? Inwieweit können negative Auswirkungen durch Baumartenwahl und -mischung sowie Waldbehandlung verringert werden? Antworten auf diese Fragen sind zum Teil möglich, die Beiträge dieses Dossiers sollen ihnen den Stand des Wissens und Denkanstöße dazu liefern.