Im Zuge der Vorbereitung erfolgen Düngung und Bodenbearbeitung. Die Düngung ist eine kostenintensive Maßnahme, die auch negative Effekte haben kann, wie erhöhtes Wachstum der Bodenvegetation oder ein größeres Risiko von Nährstoffauswaschungen. Zugleich ist die Wirkung der Düngung bei frisch gesetzten Pflanzen durch deren kleines Wurzelsystem und verzögertes Wurzelwachstum begrenzt.

Auf degradierten, versauerten Böden können jedoch die Wuchsbedingungen durch Beimischen von Kalk in den Boden des Pflanzloches deutlich verbessert werden. Das kleinflächige Ausbringen schränkt das Risiko von Nährstoffverlusten und Grundwasserbeeinträchtigungen ein.

Die Bodenbearbeitung wirkt sich positiv auf das Überleben und Wachstum von Laubholzjungpflanzen aus. Die Standortsvorbereitung kann mechanisch, durch den Einsatz von Herbiziden oder durch kontrolliertes Abbrennen erfolgen. Die beiden letztgenannten Methoden wurden aber in vielen europäischen Waldregionen durch Gesetze oder Zertifizierungsstandards eingeschränkt.

Das Forschungsprojekt SUSTMAN wurde von der EU finanziert, um den Voranbau von Laubbaumarten unter Fichtenschirm als waldbauliches Werkzeug für die Umwandlung von Fichtenwäldern zu untersuchen. In das Projekt waren Forscherteams aus Österreich, Tschechien, Deutschland, Slowenien und Schweden eingebunden. Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von drei Jahren (2002 bis 2005, EU Projekt SUSTMAN (QLRT: 2001 – 00851), Koordination Prof. Dr. M. Kazda, Uni Ulm). Ein wichtiges Ziel war der Wissenstransfer in die forstliche Praxis. Zu diesem Zweck wurde eine waldbauliche Richtlinie für Forstpraktiker ausgearbeitet, die sich mit Voranbauten beschäftigt.

Für die mechanische Bodenverwundung existiert eine Vielzahl an Techniken. Bei dieser Standortsvorbereitung wird ein Keimbett geschaffen, das Wurzelwachstum und Wasseraufnahme erleichtert, da die Bodenvegetation, die mit den Keimlingen um Nährstoffe oder Wasser in Konkurrenz steht, entfernt oder reduziert wird. Auch das Mikroklima oder die chemischen Bodeneigenschaften können verbessert werden.

Bei extremer Bodenverwundung (zum Beispiel durch Bodenfräse) kann es jedoch zu Erosion und Nährstoffauswaschung kommen, ebenfalls zu Wurzel- und Stammschäden am verbleibenden Bestand. Über den Einfluss der Standortsvorbereitung auf die Infektion von Altfichten mit Pilzen ist noch wenig bekannt.

Professionelle Logistik der Pflanzen

Praktische Erfahrungen mit Voranbauten von Laubholzsämlingen haben gezeigt, dass mittelgroße, wurzelnackte Pflanzen (40-80 cm Sprosslänge) generell hohe Überlebensraten und ein zufriedenstellendes Wachstum bei akzeptablen Kosten aufweisen. Große Pflanzen (>120 cm Sprosslänge) können angebracht sein, wenn starker Verbissdruck oder konkurrierende Bodenvegetation die Verwendung von kleineren Pflanzen ausschließt.

Wildlinge können ein günstiges und vitales Pflanzenmaterial darstellen, wenn die grundlegenden Ansprüche an die genetische Eignung, Gewinnungstechnik, Transport, Lagerung und Pflanzeneigenschaften erfüllt werden. Professionelle Logistik und vorsichtige Handhabung der Pflanzen sind für eine erfolgreiche Pflanzeneinbringung notwendig.

Das Pflanzenmaterial sollte "just in time" für die Pflanzung geliefert werden. Während des Transports und der Lagerung muss für einen Schutz vor Austrocknung gesorgt werden. Um die Pflanzung zu vereinfachen, ist ein mäßiger Rückschnitt von einzelnen weit streichenden Seitenwurzeln akzeptabel, wenn dadurch die Feinwurzelmasse nicht erheblich reduziert wird. Ein starker Wurzelschnitt sollte aber vermieden werden.

Spaltpflanzung ist für die meisten Keimlinge und mittelgroße Pflanzen (<80 cm Sprosslänge) geeignet. Auf sandigen Böden sind die Überlebensrate und die Wurzelentwicklung bei größeren Pflanzen (60-120 cm Sprosslänge), die mit dem Hohlspaten gepflanzt wurden, günstiger als bei der Spaltpflanzung. Für großes Pflanzmaterial (>120 cm Sprosslänge) ist die Anlage von Pflanzlöchern notwendig.

Saat als kostengünstige Alternative

Die Saat kann eine kostengünstige Verjüngungsalternative sein. Während der letzten Jahre wurden spezielle Techniken für die Saat von Buche unter Fichtenschirm entwickelt. Die Saat von Buche reduziert die Kosten im Vergleich zur Pflanzung auf etwa 50-70 % und erzeugt hohe Pflanzendichten, was wiederum die künftige Holzqualität fördert. Trotzdem bevorzugen die meisten Forstpraktiker die Pflanzung. Ein großer Nachteil der Saat ist neben den biotischen und abiotischen Risiken der generelle Mangel an Erfahrung mit dieser Methode.

    Ergebnisse von Saatexperimenten und praktische Erfahrungen deuten jedoch darauf hin, dass die Saat von Buche unter Fichtenschirm erfolgreich sein kann, wenn gewisse Kriterien erfüllt werden:

    • Es ist notwendig, Samen von hoher Qualität (Keimfähigkeit über 70%) zu verwenden und große Mengen (30 - 60 kg pro ha Aussaatfläche) auszubringen.
    • Für ausreichendes Keimlingswachstum sollte der Fichtenschirm auf etwa 70% der Vollbestockung aufgelichtet werden.
    • Es wird empfohlen, Frühjahrssaaten zwischen April und Mitte Mai durchzuführen und dabei die Vegetations- und Humusschicht teilweise abzuziehen. Die Samen müssen völlig bedeckt sein, um Vogelfraß zu verhindern.
    • Die Saat von Buche wird nicht auf Standorten empfohlen, wo starke Konkurrenz durch Bodenvegetation zu erwarten ist oder wo sich reichlich Fichtenverjüngung befindet.
    • Schließlich ist sowohl bei der Saat als auch bei der Pflanzung eine Zäunung kaum zu umgehen, um Wildschäden vorzubeugen.

    Pflanzenzahl hängt von Zielsetzung ab

    In Aufforstungen, die der Wertholzproduktion dienen, hängt die erforderliche Pflanzenzahl von der gewählten Baumart sowie vom angestrebten Bestandestyp ab. Außerdem wird sie vom Vorhandensein von Pionierbäumen, vom Verbleib des Altbestandes und damit vom Schluss des Kronenschirmes beeinflusst.

    Untersuchungen zeigen, dass die Geschwindigkeit der natürlichen Astreinigung in Buchenpflanzungen mit Anfangsstammzahlen zwischen 6000 und 7000 Pflanzen/ha sogar unter Freiflächenbedingungen mit der von dichteren Pflanzungen und Naturverjüngungen vergleichbar ist. Extrem niedrige Pflanzenzahlen beeinträchtigen jedoch die natürliche Astreinigung und führen zu einer gravierenden Verschlechterung der Holzqualität. Bei der Verwendung von großem Pflanzmaterial, beim Vorhandensein von Pionierbäumen sowie bei einer langen Schirmstellung kann die Pflanzendichte auch etwas geringer sein.

    Überwiegen die ökologischen Aspekte bei der Einbringung von Laubhölzern und wird eine Wertholzproduktion nicht unmittelbar angestrebt, kann die Pflanzenzahl deutlich gesenkt werden. Bei dieser Zielsetzung hat die Fichte eine große wirtschaftliche Bedeutung, die Laubhölzer dienen vor allem zur Aufrechterhaltung der standörtlichen Produktivität. Ein angemessener Anteil an Fichtennaturverjüngung ist hier erwünscht.

    Eine Reduktion einer all zu üppigen Fichtennaturverjüngung kann notwendig werden, wenn der Konkurrenzdruck der Fichte auf die Buchenpflanzen allzu groß wird. Die Konkurrenz zwischen Buche und Fichte kann durch waldbauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel durch räumliche Trennung und durch Regulierung der Lichtverhältnisse, gesteuert werden.