Vor einigen Jahren wurde bayernweit vermehrt Borkenkäferbefall an Lärche beobachtet. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um den Großen Lärchenborkenkäfer, Ips cembrae. Buchdruckerbefall kommt nur gelegentlich und in geringem Ausmaß an Lärche vor.

Ips cembrae befällt normalerweise nur geschwächte oder frisch abgestorbene Lärchen aller Altersklassen. Die Witterung in der Vegetationsperiode 2003 rief bei der Lärche Trockenschäden und Abwehrschwäche hervor, die auch diese Borkenkäferart stark begünstigten. Stellenweise trat erheblicher Stehendbefall auf.

Der Lärchenborkenkäfer ähnelt in Größe und Habitus sehr dem Buchdrucker. Er gehört ebenfalls zu den Spätschwärmern (Mai) und befällt bevorzugt Lärchen, nur selten geschwächte Fichten, Kiefern oder Douglasien.

Ips cembrae ist ein polygamer Rindenbrüter. Aus der Rammelkammer führen meist drei (manchmal mehr) Muttergänge von bis zu 20 cm Länge zunächst sternförmig in verschiedene Richtungen und biegen dann in Faserrichtung ab. Die Larvengänge verlaufen vorwiegend quer zur Faserrichtung. Die Brutbilder können denen des Buchdruckers sehr ähneln (Abb. 1).

Die Jungkäfer haben ihre Entwicklung in der Regel bis Juli abgeschlossen, der Reifefraß findet am Brutort oder an Ästen und jungen Trieben der Lärche statt. Unter günstigen Bedingungen entwickelt sich eine zweite Jungkäfergeneration sowie Geschwisterbruten. Alle Entwicklungsstadien überwintern im Brutbild, flugbereite Käfer teilweise auch in der Bodenstreu.

Der Große Lärchenborkenkäfer wird wie der Buchdrucker durch Entnahme befallener Stämme und Entrindung bzw. Entfernung des Materials aus dem Bestand bekämpft.