Im Freistaat Sachsen wird das Monitoring der Fichtenborkenkäfer bereits seit vielen Jahren mit Untersuchungen zur der Fangleistung der in dem jeweiligen Jahr im Handel erhältlichen Dispenser sowie ggf. von Versuchsdispensern kombiniert. Die Ergebnisse sollen den optimalen Einsatz der Produkte je nach Ziel der Anwendung unterstützen. Sie bilden damit die Grundlage für Empfehlungen an die Forstpraxis.

Methode

Die Untersuchungen konzentrierten sich auf den südlichen Landesteil mit dem Schwerpunkt im Wuchsgebiet Erzgebirge. Die meisten der befallsdisponierten Versuchsorte wurden bereits seit mehreren Jahren genutzt.

Der Versuch beinhaltete die im Fachhandel 2005 angebotenen Präparate Pheroprax- und Chalcoprax-Ampulle, Typosan-Foliendispenser, Langlock-Flasche mit verschiedenfarbenen Dosierkappen sowie die Foliendispenser Ipsowit und Chalcowit.

Die Vergleichsuntersuchungen erfolgten auf 13 Versuchsflächen in 5 Forstämtern. Die verschiedenen Dispenser wurden in praxisüblichen Fallensystemen aus THEYSON-Flachtrichterfallen in Form von Einzelfallen und Fallensternen eingesetzt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Flächengröße konnten die Vergleiche zwischen mindestens zwei Dispensertypen auf einer Fläche wiederholt werden. Dazu wurden die Vergleichsvarianten in Blöcken und in den Blöcken nach dem Zufallsprinzip angeordnet. Es erfolgte keine Rotation der beköderten Fallen. Positionseffekte können deshalb insbesondere bei den Versuchen mit nur geringer Wiederholungzahl nicht ausgeschlossen werden. Auf allen Flächen dienten die Pheroprax- bzw. die Chalcoprax-Ampulle als Vergleichspräparate.

Gleichzeitig mit diesem Praxistest fand ebenfalls im Freiland ein Versuch zur Bestimmung der Lockstofffreisetzung aus den Dispensern statt.

Im Gesamtbericht (siehe PDF-Download unten) sind die Versuchsanlagen sowie die Rahmenbedingungen, insbesondere die Befallssituation, detailliert beschrieben.

Ergebnisse

Trotz der für Vergleiche verschiedener Lockstoffdispenser hinsichtlich ihrer Fangleistung nicht optimalen Versuchsanlage (fehlende Rotation), zeigen die im Bericht ausführlich beschriebenen Versuchs­ergebnisse einige deutliche Trends.
Diese sind nachfolgend kurz zusammengefasst:

  • Die Pheroprax-Ampullen hatten in der ersten Schwärmphase ihre Wirkstoffmenge nach ca. 8 Wochen und in der zweiten Schwärmphase nach 6 Wochen freigesetzt. Eine ggf. notwendige zweite Nachbeköderung mit einer dritten Pheroprax-Ampulle Anfang Au­gust unterblieb. Obwohl in den Ampullen keine Substanz mehr zu erkennen war, fin­gen sie zum Teil noch deutlich mehr Käfer als andere Dispenser.
  • Die Fangleistung des Typosan-Dispensers erreichte nur ca. 50 % im Vergleich zu den Pheroprax-Ampullen.
  • Der Langlock-Dispenser mit der roten Dosierkappe erscheint aufgrund seiner höhe­ren Abgaberate vergleichbar bzw. attraktiver für die Käfer als die Pheroprax-Ampulle. Der Einsatz der grünen Dosierkappe führte im Vergleich zur Pheroprax-Ampulle zu niedrigeren Fangzahlen. Der Vergleich der Langlock-Dispenser mit den verschiedenen Dosierkappen untereinander zeigte, dass mit der roten Dosierkappe deutlich mehr ge­fangen wird als mit der grünen (siehe Abbildung 1).
  • Der Ipsowit-Dispenser erreichte maximal zwei Drittel der Fangleistung von Pheroprax-Ampullen.
  • Die Fangleistungen von Chalcoprax-Ampulle und Chalcowit sind vergleichbar. Chalcowit-Dispenser fingen in der Anfangsphase deutlich mehr Käfer als das Vergleichsprodukt. Offensichtlich ist eine Nachbeköderung der Chalcoprax-Ampulle nicht erforderlich. Aufgrund des geringen Stichprobeumfanges können diese Aussagen nur sehr eingeschränkt verallgemeinert werden.
  • Der Versuch zur Lockstoffabgabe weist auf eine konstante Qualität der Dispenser hin und erklärt z.T. die Fangergebnisse und die Relationen zwischen den verschiedenen Dispensern.