Keine Angst, es geht hier nicht um Vandalismus in der friedlichen Christbaumkultur, ganz im Gegenteil. Seit einigen Jahren haben vor allem in der Schweiz Christbaumzüchter das Ungarische Wollschwein als lebenden Rasenmäher entdeckt. Ihre Vorteile: Ausmäharbeiten bzw. Herbizideinsätze fallen weg, gleichzeitig wird der Boden gedüngt und dann gibt es später auch noch den Braten.

Wollschweine stammen ursprünglich aus Südosteuropa. Sie sind robust gegenüber Krankheiten und Stress sowie dank ihrer dichten Behaarung - daher der Name - gegen Kälte unempfindlich. Im Sommer ist allerdings für das Wohlbefinden der Schweine eine ausreichend große Suhle von Nöten. Ihre kräftigen Beine machen sie "voll geländetauglich". Sie sind damit für die extensive Freilandhaltung wie geschaffen und geben sich mit einem zugfreien, nur mit Stroh ausgelegten Unterstand zufrieden.

Wollschweine fressen alles außer Christbäume, und das macht sie so interessant für die Produzenten von Weihnachtsbäumen. Die Schweine halten den Gras- und Unkrautbewuchs zwischen den Bäumen kurz und ersparen dem Unternehmer aufwändige Mäharbeiten sowie den Einsatz von Herbiziden. Nasenringe, die der Tierarzt den Schweinen schmerzfrei setzt, sollen helfen, größere Wühlschäden zu vermeiden.

Rechtzeitig vor der Christbaumernte, d. h. im November, spätestens Anfang Dezember, werden die hiebsreifen Kulturflächen nicht mehr beweidet, um den Schweinekot von den Bäumen fernzuhalten. Doch dann ist auch für manchen der rüsseltragenden Rasenmäher die Zeit reif, denn zur Weihnachtszeit landen sie als saftiges Bratenstück auf dem Festtagstisch.

Nähere Informationen bietet u. a. die "Schweizerische Vereinigung der Wollschweinezucht" www.wollschwein.ch an.