National und international nimmt der Druck auf Nutzung und Verbrauch natürlicher Ressourcen zu, mit steigendem Wohlstand aber ebenso das Bedürfnis der Bevölkerung nach intakten natürlichen Lebensgrundlagen, nach Sicherheit und Gesundheit. Mit einer Ressourcenpolitik soll der Zugang zu den natürlichen Ressourcen und damit deren Verbrauch gesteuert werden. Die Ressourcenpolitik Holz definiert in diesem Sinne Leitplanken, die eine nachhaltige und effiziente Nutzung und Verwertung des Rohstoffs Holz in der Schweiz unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen am Wald und am Rohstoff Holz unterstützen.

Holz ist eine wichtige natürliche Ressource der Schweiz: Es ist ein erneuerbarer, klimaneutraler Rohstoff, der sowohl stofflich verwertbar (Bau-, Werkstoffe, Papier/Zellstoff) als auch energetisch einsetzbar ist (Wärme, Strom mittels Wärme-Kraft-Kopplung, Treibstoffe). Zukünftig könnte Holz als Lieferant von Kohlenstoff auch immer bedeutender für die chemische und pharmazeutische Industrie werden.

Gesamtschweizerisch betrachtet wird das Holznutzungspotenzial des Schweizer Waldes nicht ausgeschöpft. Gründe hierfür sind beispielsweise kleinstrukturierte Waldeigentumsverhältnisse, das Angebotsverhalten der Waldbesitzer, geländebedingt hohe Holzerntekosten in verschiedenen Regionen und auch die schwache Nachfrage nach bestimmten Sortimenten, insbesondere beim Laubstammholz.

Die Bevölkerungsentwicklung und das Wirtschaftswachstum, insbesondere in Asien, haben den Energie- und Ressourcenbedarf stark ansteigen lassen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind auch auf den Holzmärkten zu spüren, was sich in einer weltweit gestiegenen Nachfrage nach dem Rohstoff Holz zeigt. Zudem setzen insbesondere die europäischen Energie- und Klimapolitiken aufgrund knapp werdender Energieressourcen (Versorgungssicherheit) und der Klimaerwärmung auf erneuerbare Rohstoffe. Das hat zu einer verstärkten Konkurrenz zwischen den verschiedenen Verwertungsformen (stofflich – energetisch) um den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Rohstoff geführt. Interessenkonflikte bestehen aber auch zwischen den Anforderungen an den Wald und der Holznutzung (Bsp. Erholungsnutzung – Holznutzung).

Version von 2008 überarbeitet

Ein Engagement des Bundes zur Unterstützung einer konsequenten und nachhaltigen Holznutzung aus einheimischen Wäldern sowie zur Unterstützung einer ressourceneffizienten Verwertung von Holz wird daher als notwendig erachtet. Um dieses Anliegen zielgerichtet umsetzen zu können, formulierte der Bund unter der Federführung des BAFU und in Abstimmung mit den relevanten Sektoralpolitiken, mit den Kantonen, mit der Wald- und Holzwirtschaft sowie mit weiteren relevanten Partnern im Jahr 2008 eine Ressourcenpolitik Holz.

Zur Umsetzung der Ressourcenpolitik Holz dient seit dem Jahr 2009 ein "Aktionsplan Holz". Bei der Umsetzung steht der ökologisch und ökonomisch sinnvolle Einsatz des Holzes im Vordergrund. Mit Blick auf eine effiziente Nutzung von Holz sind Nutzungskaskaden besonders vorteilhaft, die vor einer energetischen eine stoffliche Nutzung vorsehen. Bei der energetischen Nutzung soll ein hoher Gesamtwirkungsgrad bei der Umwandlung angestrebt werden.

Eine im Jahr 2011 durchgeführte Evaluation der Ressourcenpolitik und des Aktionsplans Holz sowie die Rückmeldungen aus den verschiedenen Vernehmlassungen mit den relevanten Akteuren zeigen, dass die Ziele der Ressourcenpolitik Holz richtig gesetzt wurden. Dies auch hinsichtlich eines Beitrags zu Lösungen wichtiger gesellschaftspolitischer Herausforderungen, namentlich der Schweizer Energie- und Klimapolitik. Die Schwerpunkte des Aktionsplans (2009‒2012) sowie die Grundsätze für dessen Umsetzung haben sich gemäss der Evaluation ebenfalls grösstenteils bewährt. Der Aktionsplan wurde daher mit leichten Anpassungen weitere vier Jahre (2013–2016) fortgeführt.