Dieser Beitrag ist Teil des umfassenden Beitrags Marder im Kanton Luzern.

Verbreitung und Biologie

Das Mauswiesel (Mustela nivalis) ist das kleinste Raubtier in der Schweiz. Der Schwanz ist kürzer als beim Hermelin und die Spitze nie schwarz. Auch das Mauswiesel kann je nach Region in ein weisses Winterfell wechseln. Beim winterbraunen Mauswiesel ist die Trennungslinie zwischen der braunen Ober- und der weissen Unterseite meist wellenförmig. Beim winterweissen Mauswiesel hingegen verläuft die Linie im Sommerkleid wie beim Hermelin gerade.

Das Mauswiesel ist vor allem tagsüber und in der Dämmerung aktiv, im Winter zum Teil aber auch nachts. Das Mauswiesel kann von der Ebene bis in die Berge vorkommen, sofern es ausreichend Deckung und genügend Wühlmäuse oder andere Kleinnager findet. Ob offene Landschaft oder Wald spielt dann keine grosse Rolle. Ruheplätze liegen oft in Hecken, Gebüschen, Steinmauern, Steinhaufen, Hochstauden- und Unkrautfluren. Die Nester legt es jedoch meist unterirdisch in Wurzelhöhlen, erweiterten Wühlmausnestern oder anderen geeigneten Schlupfwinkeln an.

Nahrung

Aufgrund seiner kleinen Körpergrösse muss das Mauswiesel im Verhältnis zum eigenen Körpergewicht viel Nahrung zu sich nehmen. Der durchschnittliche Nahrungsbedarf liegt etwa bei einem Drittel seines Körpergewichts, während der Säugezeit verdoppelt er sich. Vor allem Wühlmäuse stehen auf dem Speiseplan, aber auch Spitzmäuse, Vögel, Eidechsen, Insekten, Würmer oder sogar Aas werden bei Gelegenheit gefressen. Ist viel Nahrung vorhanden, legt das Mauswiesel Vorräte an. Das Mauswiesel ist in hohem Grad von den Wühlmäusen abhängig. Je nach Beuteangebot können die Populationen stark schwanken und das Mauswiesel kann sehr häufig, dann aber auch wieder selten sein.

Vorkommen

Das Mauswiesel ist auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet. In den subtropischen und tropischen Gebieten fehlt es. In der Schweiz kommt es von der Ebene bis in Höhen von etwa 2700 m ü.M. vor. Von offenen Landschaften bis hin zu Wäldern kann das Mauswiesel beinahe alle Biotope besiedeln, vorausgesetzt es findet genügend Nahrung und Deckung. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen werden Flächen besiedelt, wenn sie genügend Deckung gebende Strukturen wie Hecken, Gebüsche, Steinmauern und -haufen, Hochstauden- und Unkrautfluren enthalten.

Vom Mauswiesel gibt es im Kanton Luzern mit einer Ausnahme Nachweise aus allen Regionen. Nur aus den Luzerner Rigi-Gemeinden ist uns bis jetzt keine Beobachtung bekannt. Die wenigen Nachweise und die grossen Lücken widerspiegeln vermutlich vor allem die schwere Beobachtbarkeit des Mauswiesels, da es sich häufig unterirdisch in den Mausgängen fortbewegt. Im Winter, wenn man anhand von Spuren die anderen Marder recht gut nachweisen kann, ist es beim Mauswiesel wiederum schwierig. Es bewegt sich bei tiefem Schnee meist unter dessen Oberfläche fort.