Rötelmaus (Clethrionomys glareolus, Schreber)

Erkennungsmerkmale: Oberseite rötlichbraun, Flanken grau, Unterseite hellgrau gefärbt (Abgrenzung Ober- und Unterseite duetlich). Durchschnittliche Körperlänge 10 cm, durchschnittliche Schwanzlänge 5,5 cm, Schwanz oberseitig dunkel, unten hell, schwarze Spitze (Abbildung 1).

Die Rötelmaus lebt vorwiegend in Laub- und Mischwäldern mit dichter Bodenvegetation und ist vorwiegend tag-, aber auch nachtaktiv, gräbt Gänge dicht unter der Erdoberfläche. Sie baut Nester aus Moos, Blättern und Gras und ist Vorratssammler (Bucheckern).

Die Nahrungspalette der Rötelmaus ist breit: Wesentliche Bestandteile bilden Gräser, Kräuter, Wurzeln, Beeren sowie Samen, Knospen, Rinde von Laub- und Nadelbäumen wie auch Insekten.

Massenvermehrungen können in Mastjahren bei günstiger Witterung und auch in schneereichen Wintern unter der Schneedecke erfolgen. Starkes Auftreten kann periodisch besonders in sehr verunkrauteten Kulturen mit Himbeerstauden beobachtet werden.

Forstlichen Schaden verursacht die Rötelmaus hauptsächlich durch Samen-, Keimlings- und Rindenfraß. Als guter Kletterer kann sie (vom frühem Herbst bis in den Winter) Bäume - besonders Fichte, Lärche und Douglasie - bis in mehrere Meter Höhe benagen. Dabei entstehen an Stamm, Ästen und Zweigen Plätzefraß und Ringelung. Oft fällt dieser Schaden erst dann auf, wenn sich Wipfel in Kulturen und Dickungen horst- und auch flächenweise rot verfärben. Die Rötelmaus ist die häufigst vorkommende Wühlmaus in unseren Wäldern.

Feldmaus (Microtus arvalis, Pallas)

Erkennungsmerkmale: Oberseite graubraun, Unterseite hellgrau gefärbt. Körperlänge 8 - 12 cm, Schwanzlänge 3 - 4 cm, Schwanz einfärbig. Das Fell ist glatt, dicht und kurzhaarig (Abbildung 2).

Die Feldmaus lebt vorwiegend auf Wiesen, Feldern, feldnahen Kulturen, Wiesenaufforstungen. Sie schätzt eher trockene Flächen und zieht im Herbst gern von abgeernteten Feldern in nahegelegene Kulturen und Wälder. Sie ist tag- und nachtaktiv, baut Gänge und Wohnhöhlen dicht unter der Erdoberfläche, sammelt Vorräte und lebt in Kolonien.

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Wurzeln, Samen, Gräsern, Kräutern, Feldfrüchten, aber auch aus Rinde von Laub- und Nadelhölzern, besonders an durch Schnee geschützten Stellen.

Forstliche Bedeutung erfährt die Feldmaus durch unter- und oberirdischen Fraß an Kulturpflanzen (beosnders Rot-, Hainbuche, Eiche und Kiefer). Nach dem Benagen der Wurzeln wird der Stamm bis zu einer Höhe von 10 - 15 cm befressen, die Fraßstellen weisen eine faserige Oberfläche auf.

Erdmaus (Microtus agrestis, Linne)

Erkennungsmerkmale: Oberseite dunkelbraun, Unterseite weißlichhell, Länge des Körpers 10 - 13 cm, Schwanzlänge 3 - 4 cm- zweifärbig. Fell rauhaarig (Abbildung 3). Lebensweise ähnlich der Feldmaus.

Die Erdmaus bevorzugt feuchte Standorte mit starker Vegrasung oder Verunkrautung, ist eher tagaktiv und baut oberirdisch im Gras Gänge (Grastunnel) und Nester.

Vergraste Forstkulturen oder Windwurflöcher werden gerne besiedelt. Gräser und Kräuter dienen als Hauptnahrung. Je nach dem Zeitpunkt des Abwelkens der Grasflora (Spätsommer - Herbst) können durch die Umstellung auf andere Nahrung Forstschäden durch Rindenfraß auftreten. Laubhölzer werden bevorzugt angenommen und bis zu einer Höhe von 20 cm benagt.

Bei entsprechender Schneelage können Fraßspuren bis in eine Höhe von mehr als einem Meter auftreten. Die Zahnspuren sind gut sichtbar, 1,5 - 2 mm breit und greifen oft tief in das Holz ein. Kleine Pflanzen und Zweige werden häufig abgebissen.

Schermaus (Arvicola terrestris, Linne)

Erkennungsmerkmale: Gedrungener Körper, fast rattengroß (Wasserratte). Oberseite dunkelbraun bis schwärzlich, Unterseite gelbgrau bis bräunlich. Körperlänge 12 - 20 cm, Schwanzlänge 6 - 10 cm (Abbildung 4). Bevorzugte Biotope der Schermaus sind feuchte Wiesen und Felder (oft in Wassernähe). Sie gräbt unter der Erdoberfläche verzweigte, ovale Röhren (6 - 8 cm), wirft flache Haufen auf und baut Nest- und Vorratskammern, in welche reichlich Wintervorrat eingetragen wird.

Als Nahrung dienen Wurzeln, Kräuter, Getreide, Kartoffeln wie auch Wasserpflanzen. Schädigend wirkt die Schermaus in Gemüse-, Obstgärten, Baumschulen und Forstkulturen durch unterirdisches Benagen und Abbeißen von Wurzeln.

Befallene Pflanzen welken und stehen nach Abbiss der Wurzeln schief. Der Schaden wird häufig erst spät entdeckt, der Fang und die Bekämpfung der Schermaus sind schwierig. Es kommen dafür hauptsächlich der Fang mit Fallen und Vorlage von begiftetem Frischködern (Karotten, Apfel- oder Selleriestücke) in Frage.