Die Konkurrenzstärke der Buche bedingt eine sorgsame Wahl der Mischungsform, da die meisten anderen Baumarten von ihr verdrängt werden. Dennoch wird die sie gerne als stabilisierende Mischbaumart eingesetzt. Als Klimaxbaumart hat die Buche eine breite ökologische Amplitude und ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Baumart.

Sie erreicht – speziell nahe ihrem klimatischen Optimum – selbst auf basenarmen (Basensättigung <15 %) und sehr sauren Böden (pH-Wert um 3,0) noch gutes Wachstum. Auch mäßig podsolige Böden bilden geeignete Stand­orte. In Österreich treten buchendominierte oder –co-dominierte Bestände bei Jahresmitteltemperaturen > 5,5 °C auf. Der Mindest-Jahresniederschlag liegt zwischen 500 und 750 mm.

Bei der standörtlichen Einnischung der Buche auf lokaler Ebene spielt meist der Wasser­haushalt eine größere Rolle als die Nährstoff- und Basenversorgung. Einer­seits hat die Buche einen vergleichsweise hohen Wasserbedarf, anderer­seits erträgt ihr Wurzelsystem keine länger dauernden Phasen mit Sauerstoffmangel. So fehlt die Buche selbst auf nur gelegentlich überfluteten oder überstauten Standorten (Gleye, Au­böden, Anmoore) fast vollständig. Auf mäßig staunassen Standorten (Pseudogley) kann sie zwar noch vorkommen, wurzelt aber zu­nehmend flach und ist dann wind­wurf­an­fällig.

Genetische Eigenheiten

Genetisch bestehen große Herkunftsunterschiede hinsichtlich Qualität und Wuchsleistung. Es existieren bei der Rotbuche aber keine Regionen oder geografischen Trends, welche bestimmte Gebiete als Saatgutquelle besonders kennzeichnen würden. Grundsätzlich treiben Herkünfte aus Hochlagen und aus südlicheren Lagen früher aus als aus tiefen bzw. aus nördlichen Lagen. Die Winterfrosthärte ist nicht von den herrschenden Klimabedingungen der Ursprungsorte der Herkünfte abhängig. Drehwuchs wird ausgeprägt vererbt. Das Wachstum korreliert positiv mit der Zeit des Vegetationsabschluss, aber interessanterweise nicht mit dem Vegetationsbeginn. Herkünfte aus höheren Lagen scheinen in Anbauversuchen relativ gute Schaftformen auszubilden.

Konkurrenzkraft und Wuchsrelationen

Innerhalb ihres zentralen Wuchsbe­reiches im atlantischen Klima der submontanen Stufe ist sie außergewöhnlich konkurrenzstark und verdrängt die meisten anderen Baumarten. Buchenwälder sind daher in vielen Fällen relativ arm an Mischbaumarten. Viele Mischwälder mit Rotbuchen-Beteiligung verdanken ihre Existenz dem Menschen, der meist aus ökonomischen Überlegungen andere Baumarten in Buchenbestände einbrachte bzw. förderte.

Durch Förderung der Nadelbäume (vor allem der Fichte) entstanden aus Fichten-Buchen­mischbeständen häufig beinahe reine Fichtenersatzgesellschaften. Weiteres begünstigten frühere Wald­nutzungspraktiken wie Waldweide, Streu­nutzung und Nieder­waldwirtschaft ebenfalls die Entwicklung anderer Baumarten. Außerhalb des Optimums sind buchenreiche Mischwälder typisch, wobei sich montan Tanne und Fichte, submontan-kollin Traubeneiche (Stiel­eiche) und Hain­buche beimischen. Auf Dauerge­sellschaftsstandorten treten Linde, Bergahorn, Esche und Ulme auf.

Waldbauliche Behandlung

Grundsätzlich kann die Buche aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit waldbaulich unterschiedlich behandelt werden: von der Mittelwaldbewirtschaftung, über verschiedene Formen des schlagweisen Hochwaldes bis hin zur Dauerwaldbewirtschaftung. Durch die zunehmende Bedeutung ökologischer Aspekte hat auch ihre Wertschätzung zugenommen; dies wird ersichtlich an der Zunahme von Umwandlungsmaßnahmen reiner Nadelholzbestände in "naturnähere" Bestände mit größerem Buchenanteil.

Die Bestandesbegründung erfolgt meist über Naturverjüngung (Schirmschlag, Saumschlag, Femelschlag, Plenterung). Bei einzelstammweisen Konzepten in Buchenwäldern wird sich aufgrund der sich dadurch ergebenden Lichtsituation wiederum nur die Buche, falls im Altbestand vorhanden aber auch die Tanne in der Verjüngung einstellen. Der Femelschlag ermöglicht durch den ungleichmäßigen Aushieb von Bäumen in gruppen- und horstweiser Form eine optimale Verjüngung der Schattenbaumarten. Bei der Erweiterung der Verjüngungskerne durch Umrändelung besitzen auch Halbschattenbaumarten wie die Fichte, bei besonders günstigen Lichtbedingungen sogar Lichtbaum­arten, eine Chance zur Ansamung.

Beim Schirmschlagverfahren wird relativ gleichmäßig aufgelichtet, um die lichtökologischen Bedingungen für die angestrebte Verjüngung zu schaffen. Je nach Entwicklung der Verjüngung folgen beim Schirmschlag drei bis vier weitere Hiebe in Abständen von mehreren Jahren. Durch raschere Räumung des Schirmes kann ein höherer Mischbaum­artenanteil erreicht werden. Verjüngungsprobleme ergeben sich, wenn aufgrund zu starker Belichtung am Waldboden eine starke Vergrasung oder Verkrautung als Verjüngungshindernis aufkommt. Hier kann mit unter­schiedlichen Methoden der Bodenverwundung (Scheibenpflüge, kleine Schubraupen) in einem Samenjahr Abhilfe geschaffen werden. Vorlichtungen des Bestandes sollten daher im Mastjahr nicht unter 80 % der Überschirmung durchgeführt werden.

Auf seicht- und mittelgründigen Karbonats­tandorten hat die Buche vor allem ökologische Bedeutung, dort besteht ihre Hauptaufgabe in der Erhaltung der Standortsgüte, Wertholz kann sie hier nur selten produzieren. Das Ausmaß des wirtschaftlich erforderlichen Nadelholzanteils sollte sich an den Standortsbedingungen orientieren. Auf tiefgründigen Karbonat- und Flyschstandorten kann die Buche bei guter Ausformung zur Sägeholzproduktion herangezogen werden bzw. sind auch Wertholzanteile erreichbar. Hier herrscht sie bei guter Wuchsleistung und vor allem sehr starker Konkurrenzkraft vor.

Im Buchenoptimum entwickeln sich strauch­arme Hallenwälder, in denen sich Mischbaumarten ohne intensive Pflege auf die Dauer nicht behaupten können. Im Wienerwald erreicht die Buche im Umtriebsalter bis zu 40 m Höhe und eine Gesamtwuchsleistung von 1.400-1.500 Vorratsfestmeter. Diese sehr wüchsigen Standorte würden sich auch infolge ihrer ausgeglichenen Bodenverhältnisse beinahe für alle (Edellaub-) Baumarten eignen. Selbst höhere Nadelbaumanteile mit wesentlich höherer Massenleistung wären dort auch aus ökologischer Sicht vertretbar. Es besteht somit für die Waldbesitzerin und den Waldbesitzer eine ausgesprochen große Freiheit bei der Auswahl der Baumarten.

Die Einbringung von Mischbaumarten setzt aufgrund der sehr starken Konkurrenzkraft der Buche regelmäßige Kontrolle und Pflegeeingriffe voraus. Der große Konkurrenzdruck der Buche auf die Mischbaumarten muss schon bei der Wahl der Mischungsform berücksichtigt werden. Von der einzelstamm- über die trupp- bis zur gruppenweisen Beimischung sinkt die Gefahr, dass Mischbaumarten überwachsen und verdrängt werden.

Kürzere Umtriebszeit wegen Rotkern

Für die Buche werden heute Bewirtschaftungsmodelle propagiert, die durch die Verkürzung der Umtriebszeit (starke Kronenfreistellung ab dem Stangenholz­alter) die Wahrscheinlichkeit des Auf­tretens eines Rotkernes zu verringern suchen. Die Buche gehört zu den Baumarten, bei denen durch äußere Einflüsse häufig etwa ab dem Alter 100 ein fakultativer Farbkern auftritt, der zu Qualitätsminderungen und dadurch zu Preiseinbußen führt. Durch eine weitständige Verteilung von 80 bis 100 möglichen Z-Bäumen soll das Kronenexpansionsvermögen genutzt werden, um somit auch eine Beschleunigung des Durchmesserwachstums zu erreichen.

Sekundäre Fichtenbestände (häufig auf Buchenstandorten) können durch Beimischung von Buche in stabilere Mischbestände übergeführt werden. Bei ausreichendem Anteil von Buche (mindestens 20 - 30 %) soll dieser Anteil gehalten werden. Bei geringerem Buchenanteil kann langfristig eine Erhöhung durch Naturverjüngung angestrebt werden. Eine entsprechende Förderung und Kronenpflege sorgen für ausreichende Fruktifikation.

Bei gänzlichem Fehlen von stabilisierenden Mischbaumarten muss zur aktiven Einbringung übergegangen werden. Die Buche eignet sich dafür besonders, da sie als ausgeprägte Schattbaumart durch Voranbau (Pflanzung oder Saat) unter dem Fichtenschirm eingebracht werden kann. Unter diesen Lichtbedingungen entwickelt sie sich qualitativ besser als unter Freiflächenbedingungen. Eine Überschirmung von rund 70 % ist für zufriedenstellende Qualität und Zuwachs bereits ausreichend. Die trupp- bis gruppenweise Einbringung hat sich besser bewährt als flächige Voranbauten, da neben der einfacheren Miteinbeziehung des Kleinstandortes auch bestehende Fichtenverjüngung berücksichtigt werden kann.

Schäden und Gefährdungen

Die Buche zeichnet sich durch ein gutes Ausheilvermögen nach Schneebruch aus und ist relativ stabil gegen Windwurf, allerdings auf ungeeigneten, vernässten Standort ebenso anfällig. Die Buche leidet stark unter Trockenheit und Hitze. Die Folge sind Rindenbrand, Rindenrisse sowie ein Einziehen der Krone ("Peitschensyndrom"), wobei hier zusätzliche Auslöser beteiligt sind.

Neben Wurzelfäuleerregern (Riesenporling, Hallimasch, aber auch Phytophthora) sind es vor allem der Zweifärbige Buchenborkenkäfer (Taphrorhychus bicolor) und der Laubholzprachtkäfer (Agrilus viridis) sowie regional die an Stämmen saugende Buchenwolllaus (Cryptococcus fagisuga). Häufig tritt der Buchenkrebs Nectria ditissima an Stämmen junger und Ästen älterer Buchen auf. Auffallende Blattschäden verursachen oft die Buchenblattgallmücke (Mikiola fagi), der Buchenspringrüssler (Rhynchaeus fagi), die Buchenblattlaus (Phyllaphis fagi) sowie die Buchenblattbräune (Apiognomoniaerrabunda), die aber alle von geringer Bedeutung sind. Selten wird starker Blattfraß durch Schmetterlingsraupen beobachtet.

Buche wird beim Verbiss gegenüber Nadelbaumarten bevorzugt, im Vergleich zu anderen Laubbaumarten wird sie auch wegen des häufigeren Vorkommens zwar im Zuwachs beeinträchtigt, jedoch selten in ihrem Bestand gefährdet. Falls Buche geschält wird, meist ist es Sommerschälung in Gebieten, in denen wegen sommerlicher Trockenheit keine ausreichende Äsung zur Verfügung steht, so ist dies meist letal.

Holzeigenschaften und -verwendung

Das Holz ist schwer, sehr gleichmäßig aufgebaut, hart und besitzt eine hohe Abriebfestigkeit. Trotz des starken Schwindverhaltens ist es vielseitig verwendbar, insbesondere im Innenbereich (Parkett, Treppen, Möbelbau). Weitere Verwendungen: Bugholz (Stichwort Thonet), Fur­nierholzproduktion (überwiegend Schälfurnier, in Ausnahmefällen auch Messerfurnier, hohe Qualität erforderlich), Sperrholz­platten, Spanplatten und Fa­serplatten, Formteile aus Sperrholz und kunstharzimprägniertes Presssperrholz. Für Zellstoff- und Papierindustrie hat Buche große Bedeutung als Lieferant von kurzfaserigem Zellstoff.

Die Erlöse bei energe­tischer Nutzung, der Herstellung von Zell­stoff, Papier und Holzwerkstoffen sind allerdings gering. Die Produktion von Brettschicht­holz aus Buche wurde mehrfach untersucht, eine breite Einführung gelang bis­her nicht. Da langfristig mit einer Zunahme von Laubholz und einem Rückgang an Nadelholz gerechnet wird, sollten geeig­nete Absatzkanäle für das verstärkt anfallende Laubholz (großteils Buchenholz) gesucht werden. Wobei der Fokus auf Einsatzbereiche mit möglichst hoher Wertschöpfung liegen sollte.