Sie sind Landwirt und benötigen Informationen über ihre landwirtschaftlichen Böden? Ab sofort müssen sie nicht mehr selber darin graben, sondern es reicht ein Internetanschluss. Unter der Homepage www.bodenkarte.at erhalten sie kostenlos und flächendeckend für Österreich raumbezogene Informationen über beispielsweise Bodenform, ausgewählte Profilbeschreibungen mit Bodenhorizontierungen, Erosionsgefährdung und Bearbeitbarkeit.

Kostenloser Zugang über Internet

Die Abteilung "Landwirtschaftlicher Boden" des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW), Wien, hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem land-, forst- und wasserwirtschaftlichem Rechenzentrum eine benutzerfreundliche Internet-Applikation entwickelt.

Über diese Homepage können mittels einer Web-GIS-Applikation (eBOD) Bodeninformationen der landwirtschaftlich kartierten Fläche Österreichs ohne Installation einer speziellen Software mit den gängigen Browsern (Explorer, Netscape, Firefox) abgerufen werden.

Ein Beispiel gefällig?

Sie wohnen in Fels am Wagram, haben ihre Äcker Richtung Norden nach Gösing im Hammergraben. Sie rufen die Bodenkarte im Internet unter www.bodenkarte.at auf, wählen sich einen Ausschnitt zwischen Krems und Stockerau und zoomen sich immer näher, bis sie auf der digitalen Karte den Hammergraben gefunden haben. Sie wechseln auf die Infobox und klicken auf ihren Acker, dann erscheint am unteren Rand des Bildschirms eine Infoleiste mit folgenden Angaben: Tschernosem auf Löß, Wasserverhältnisse mäßig trocken, mäßige Speicherkraft, Boden sehr gut zu bearbeiten etc.

Dieser Online-Service bietet Informationen über die Bodenform (Bodenkarte), wie Größe, Lage, Vorkommen, Bodentyp, Ausgangsmaterial für die Bodenbildung, Wasserverhältnisse, Kalkgehalt, Bodenreaktion, Erosion und Bearbeitbarkeit. Diese Daten werden durch ausgewählte Profilbeschreibungen mit Bodenhorizontierungen (Bodenart, Humus- und Kalkgehalt, pH-Wert, etc.) und Profilzeichnungen ergänzt. Weiters kann man auch thematische Auswertungen nach Bodentyp, Typengruppe und Wasserverhältnisse durchführen. Die Datenbestände werden zwei- bis dreimal jährlich über Updates aktualisiert.

Was ist das Besondere an der digitalen Bodenkarte?

Das Einmalige daran ist die Vollständigkeit: Seit 1958 werden alle landwirtschaftlich genutzten Böden Österreichs im Maßstab 1:10.000 kartiert und auf den Maßstab 1:25.000 generalisiert. Das umfassende Datenmaterial erlaubt detaillierte bodenkundliche Auswertungen in einem weiten Anwendungsspektrum - von der landwirtschaftlichen Produktion über Erosionsgefährdung bis hin zu umweltrelevanten Aspekten wie etwa Nitratbelastung.

Jetzt, nachdem die flächendeckende Kartierung nahezu abgeschlossen ist, wurden alle graphisch und textlich vorliegenden Informationen in ein geografisches Informationssystem (GIS) übernommen. Damit wurde die Voraussetzung für die thematische Auswertung der Bodendaten geschaffen. Die Datenbankinhalte werden laufend auf ihre Plausibilität kontrolliert und bodenkundlich nachbearbeitet. Dies gewährleistet in Verbindung mit der zentralen Datenhaltung ein stets aktuelles Bodeninformationssystem.