Die beiden Autoren - ein Forstfachmann und eine Märchenerzählerin - berichten dabei aus ihren ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, die man sonst nur in getrennten Büchern findet. Um die Neugier und Entdeckungslust der Leserinnen und Leser zu wecken und die Beziehung zwischen Mensch und Wald zu stärken, porträtieren sie den Baum sowohl als ökologisches wie auch als kulturelles Objekt.

Das Buch beginnt mit typischen Stadtbaumarten wie Ginkgo, Platane und Pappel, dann folgen mediterrane Gehölze wie Feigen-, Olivenbaum und Zeder. Das Hauptaugenmerk aber liegt auf den einheimischen Waldbäumen wie Eiche, Buche, Bergahorn, Lärche, Weisstanne, Birke oder Waldföhre.

18 ganz spezielle Baumporträts

Jeder der 18 Baumarten wird in einer ganzheitlichen Perspektive vorgestellt. Die Baumporträts bestehen dabei jeweils aus vier Teilen:

  • Porträt
    biologische, sozioökonomische und historische Informationen über die jeweilige Baumart, Informationen über den Lebensraum Wald und das Zusammenspiel von Mensch und Natur
  • Symbolik
    ein mythologisches Kapitel mit Informationen über die Baumart in den verschiedenen Kulturen
  • Märchen und Mythen
    ein Teil mit Erzählungen
  • Steckbrief
    alle wichtigen Aspekte zusammenfasst und Informationen zu Garten- und Waldbau

Kapitel über Baumsymbolik und Ortsnamen sowie ein kleines Waldwörterbuch mit Fachbegriffen aus Biologie und Waldwirtschaft sowie weiterführende Literatur und Internet-Links runden die Baumgalerie ab.

Dem Leser ist es überlassen, ob er sich ausschliesslich auf einen dieser Bereiche konzentrieren möchte oder ob er sich auf das Wechselspiel zwischen zwei Perspektiven einlassen will wie z.B. zwischen Wissenschaft und Symbolik. Vielleicht wird ja seine Neugier für die Funktionsweisen in der Natur auch durch ein Märchen oder ein Erzählung geweckt.

Das Buch ist zugleich Lesebuch und Nachschlagewerk für alle, die irgendeinen Zugang zum Thema Baum haben oder suchen.

"Das Papier, auf dem auch dieses Buch gedruckt wurde, ist ein Produkt des Waldes. Sich diese Tatsache in Erinnerung zu rufen, mag die historische und aktuelle Bedeutung der Bäume noch einmal verdeutlichen." Diesen Satz geben uns die beiden Autoren in ihrem Vorwort mit auf den Weg und laden uns ein, herauszufinden: Was ist eine seltene Baumart und wie kommt es dazu? Welches ist der Baum der Bienen und Blattläuse? Wie entstand der Weihnachtsbaum? Welcher Baum wird auch als Besenbaum, Hochzeitsbaum, Baum des Wassers oder der Sonne bezeichnet? Warum wird der Feigenbaum auch Baum der Neugeborenen genannt? Welche Parasiten beherbergt die Esche oder wie kann man aus ihr Bier brauen?

Die Baumporträts eignen sich sehr gut für den Unterricht und zeigen den Lernenden, wie stark die Bäume in unsere Kultur eingebettet sind.
Das Buch ist aber auch für Forstleute, Ranger, Waldpädagogen, Naturführer oder Jugendgruppenleiter zu empfehlen, die ihre Waldführungen, Vorträge oder Workshops mit Anekdoten und Geschichten bereichern möchten.
 

Philippe Domont, Edith Montelle (2008)

Baumgeschichten. Von Ahorn bis Zeder - Fakten, Märchen, Mythen.
ott Sachbuchverlag, Bern
Preis: 32.00 EUR/48,00 Fr.
Umfang: 336 S.
ISBN: 978-3-7225-0071-3